Breitachklamm
Die Breitachklamm ist eine durch die Breitach geschaffene Klamm im Allgäu. Sie liegt am Ausgang des Kleinwalsertals bei Tiefenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Oberstdorf.
Sie ist – neben der Höllentalklamm – die tiefste Klamm der Bayerischen Alpen und die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas.[1] Jährlich begeben sich ca. 300.000 Besucher auf den 2,5 km langen Wanderweg durch die Klamm.
Koordinaten: Der „Obere Eingang“ der Breitachklamm befindet sich nahe der Walserschanz bei 47° 23′ 12,8″ N, 10° 13′ 44,4″ O in Österreich mit nicht besonders großem Parkplatz, der „Untere Eingang“ im Oberstdorfer Ortsteil Tiefenbach mit großem Parkplatz bei 47° 24′ 9,4″ N, 10° 13′ 44″ O .
Entstehung
Die Breitachklamm entstand im Laufe der letzten 10.000 Jahre nach der Würm-Eiszeit. Die Gletscher hatten das weiche Gestein abgetragen und das harte Gestein blieb stehen. Als die Gletscher geschmolzen waren, schnitt sich die Breitach in das harte Gestein ein. Dies geschah auf einer Länge von 2,5 km und ca. 150 m tief in das Gestein hinein.
Erschließung
Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es erfolglose Versuche, die Breitachklamm begehbar zu machen.
Der junge Tiefenbacher Pfarrer Johannes Schiebel nahm schließlich die Erschließung der Klamm in seine Hände, suchte Geldgeber und gründete den Breitachklammverein eG. Er tat dies, um seiner armen Gemeinde eine Einnahmequelle zu verschaffen und den beginnenden Alpentourismus anzukurbeln.
Die erste Sprengung wurde am 25. Juli 1904 durchgeführt, am 4. Juli 1905 wurde die begehbare Breitachklamm eingeweiht.
Am 23. September 1995 um 6:00 Uhr kam es zu einem Felssturz, in dessen Folge etwa 50.000 m³ Fels und Geröll in die Schlucht stürzten. Daraufhin stauten sich 300.000 m³ Wasser etwa 30 m hoch an. Am 23. März 1996 um 11:30 Uhr brach das Wasser durch, verwüstete die Klamm vollständig und richtete Schäden in Höhe von rund 300.000 DM an.
Im Dezember 2004 wurde ein neues Eingangsgebäude in Betrieb genommen. Dort ist seit Oktober 2005 eine Außenstelle der Bergschau untergebracht, die sich mittels interaktiver Modelle mit der Wirkung von Wasser auf die Berge beschäftigt.
Beim Alpenhochwasser 2005 flossen enorme Wassermassen durch die Klamm. Der höchste Wasserstand wurde am 23. August 2005 6,60 Meter über der Brücke verzeichnet.
Die Breitachklamm ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop (Geotop-Nummer: 780R017) ausgewiesen.[2]
Weblinks
- www.breitachklamm.com (Seite des Breitachklammvereins)
Einzelnachweise
- breitachklamm.com
- Bayerisches Landesamt für Umwelt, Geotop Breitachklamm SW von Oberstdorf (abgerufen am 8. Oktober 2017).