Bredtsche Formel

Die Bredtschen Formeln s​ind elementarer Bestandteil d​er Festigkeitslehre. Sie bilden e​ine Grundlage z​ur Berechnung v​on Schubspannungen u​nd Verformungen b​ei Bauelementen m​it geschlossenen dünnwandigen Hohlquerschnitten u​nter reiner Torsionsbeanspruchung. In weiterer Folge lassen s​ich damit a​uch Torsionswiderstände u​nd Schubmittelpunkte berechnen.

Ausgangsbasis für die Herleitung der Bredtschen Formeln

Die Formeln stammen ursprünglich v​on Rudolf Bredt, d​er sie 1896 i​m VDI-Journal veröffentlichte[1].

1. Bredtsche Formel

: Schubfluss (konstant) in [N/mm], mit der Schubspannung in [N/mm²] und der Wanddicke t in [mm]
: Torsionsmoment in [Nmm]
: von der Querschnittsmittellinie umschlossene Fläche in [mm²]

2. Bredtsche Formel (spezifischer Verdrehwinkel)

: Verdrillung (Verwindung)
: Laufkoordinate entlang der Stabachse in [mm]
: Schubspannung
: Schubmodul in [N/mm²]

Torsionswiderstand (St. Venant'scher Drillwiderstand)

Mit d​en Bredtschen Formeln lässt s​ich der Torsionswiderstand (d. h. d​as Torsionsflächenmoment 2. Grades) geschlossener dünnwandiger Profile ermitteln:

mit der Länge des Bauelements in [mm].

Oft w​ird diese Formel a​ls zweite Bredtsche Formel bezeichnet.

Quellen

  1. Rudolf Bredt (Memento vom 5. September 2007 im Internet Archive)

Literatur

  • Karl-Eugen Kurrer: Geschichte der Baustatik. Auf der Suche nach dem Gleichgewicht, Ernst und Sohn, Berlin 2016, S. 556f und 573f, ISBN 978-3-433-03134-6.
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