Brasil-Perlmutt-Buntbarsch
Der Brasil-Perlmutt-Buntbarsch („Geophagus“ brasiliensis), oft auch Perlmutt-Erdfresser oder Brasilperlmutterfisch genannt, ist eine Buntbarschart aus dem östlichen Südamerika. Er kommt in Flüssen des südlichen Brasilien zwischen Recife und der Grenze zu Uruguay vor.
Brasil-Perlmutt-Buntbarsch | ||||||||||||
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Junger Brasil-Perlmutt-Buntbarsch | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
„Geophagus“ brasiliensis | ||||||||||||
(Quoy & Gaimard, 1824) |
Merkmale
Der Brasil-Perlmutt-Buntbarsch wird maximal 28 Zentimeter lang, ist jedoch schon bei einer Länge von 8 bis 10 Zentimeter geschlechtsreif. Der Körper ist hoch und seitlich abgeflacht. Die Grundfarbe ist helloliv bis mittelbraun. Eine vertikale Binde tarnt das Auge. Dunkle Flecken auf den Körperseiten sind, je nach Stimmung, mehr oder weniger deutlich. Die Schuppen auf den Körperseiten und die unpaaren Flossen zeigen einen perlmuttartigen Glanz. Bei den Männchen sind die Farben stärker ausgeprägt, ihre Flossen sind länger ausgezogen, im Alter entwickeln sie einen Stirnbuckel. Weibchen sind meist deutlich kleiner.
Flossenformel: Dorsale XIII–XVII/9–13, Anale III/7–10.
Ökologie
„Geophagus“ brasiliensis bewohnt in erster Linie kleinere Fließgewässer und Flüsse des Klarwassertyps und zwar sowohl in gebirgigen Höhenlagen als auch im Küstentiefland[1]. Dieser Erdfresser wird aber auch in Seen, Teichen, Gräben und Kulturgewässern angetroffen. Offenbar verfügt „Geophagus“ brasiliensis über eine hohe Salinitätstoleranz, denn es liegen auch Nachweise aus Mangrovenwäldern[2] sowie ein Einzelnachweis im küstennahen Meerwasser bei Santos vor[3].
Fortpflanzung
Brasil-Perlmutt-Buntbarsche sind Substratlaicher. Das umfangreiche Gelege umfasst bis zu 1000 Eier und wird auf eine feste Unterlage, üblicherweise einen Stein gelegt. Vor allem das Weibchen betreut das Gelege, während das Männchen meist einen größeren Anteil an der Revierverteidigung hat. Abhängig von der Wassertemperatur schlüpfen die Jungfische nach drei bis vier Tagen und werden anschließend, bis zum Freischwimmen nach weiteren vier bis acht Tagen, in einer Grube am Gewässerboden untergebracht. Nach dem Freischwimmen werden die Jungfische von beiden Eltern geführt.
Systematik
Der Brasil-Perlmutt-Buntbarsch gehörte ursprünglich zur Gattung Geophagus, wurde jedoch durch den schwedischen Ichthyologen Sven O. Kullander bei einer Revision der Gattung aus Geophagus ausgegliedert.[4] Da für ihn und eine Reihe weiterer südostbrasilianischer Buntbarscharten, die ursprünglich zu Geophagus gehörten, kein neuer Gattungsname zur Verfügung steht, wird die Gattungsbezeichnung „Geophagus“ in Anführungsstrichen weiter verwendet. Der Brasil-Perlmutt-Buntbarsch bildet mit neun verwandten Arten die „Geophagus“ brasiliensis-Artengruppe[5] die die Schwestergruppe von Microgeophagus ist.[6]
- „Geophagus“ diamantinensis (Mattos et al., 2015).
- „Geophagus“ iporangensis (Haseman, 1911).
- „Geophagus“ itapicuruensis (Haseman, 1911).
- „Geophagus“ multiocellus (Mattos & Costa., 2018).
- „Geophagus“ obscurus (Castelnau, 1855).
- „Geophagus“ rufomarginatus (Mattos & Costa., 2018).
- „Geophagus“ santosi (Mattos & Costa., 2018).
- „Geophagus“ sp. Doce
- „Geophagus“ sp. Upper Contas
- „G.“ multiocellus
- „G.“ rufomarginatus
- „G.“ santosi
Quellen
Literatur
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
- Claus Schaefer: „Geophagus“ brasiliensis. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 404.
Einzelnachweise
- Lüling, K.H. (1984): Ökologie und Fischbestand einiger Bäche in Süd- und Ostbrasilien. Bonn. zool. Beitr. 35 (1-3): 221-242
- Stawikowski, R. & U. Werner (2004): Die Buntbarsche Amerikas. Band 3: Erdfresser, Hecht- und Kammbarsche Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, ISBN 3-8001-3990-1: 340-352
- Haseman, J.D. (1911): Descriptions of some new species of fishes and miscellaneous notes on others obtained during the expedition of the Carnegie Museum to central South America. Ann. Carnegie Mus. 7 (3-4): 315-328
- Kullander, S.O. 1998. A phylogeny and classification of the South American Cichlidae (Teleostei: Perciformes). Pp. 461-498 in Malabarba, L.R, R.E. Reis, R.P. Vari, Z.M.S. Lucena, & C.A.S. Lucena (Hrsg.), Phylogeny and Classification of Neotropical Fishes. Edipucrs, Porto Alegre.
- Argolo, L.A., López-Fernández, H., Batalha-Filho, H. & Mello Affonso, P.R.A. (2020): Unraveling the systematics and evolution of the ‘Geophagus’ brasiliensis (Cichliformes: Cichlidae) species complex. Molecular Phylogenetics and Evolution, 150: 106855. doi: 10.1016/j.ympev.2020.106855
- Hernán López-Fernández, Kirk O. Winemiller & Rodney L. Honeycutt: Multilocus phylogeny and rapid radiations in Neotropical cichlid fishes (Perciformes: Cichlidae: Cichlinae). Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 55, Issue 3, June 2010, Pages 1070-1086 doi:10.1016/j.ympev.2010.02.020
Weblinks
- Brasil-Perlmutt-Buntbarsch auf Fishbase.org (englisch)