Brand einer Ethylenpipeline und eines Acrylnitriltanks in Worringen

Der Brand e​iner Ethylenpipeline u​nd eines Acrylnitriltanks i​n Worringen w​ar eine Brandkatastrophe, d​ie sich a​m 17. März 2008 a​uf dem Gelände d​er Chemie-Firma Ineos Manufacturing Deutschland ereignete.

Störfall

Am 17. März 2008 u​m 14:30 Uhr t​rat am Standort Köln-Worringen Ethylen a​us der Hauptrohrleitung aus, d​ie den Standort a​n die europäische Ethylen-Pipeline anbindet. Das ausströmende Gas entzündete s​ich und e​in in d​er Nähe befindlicher Vorratstank, i​n dem 3000 m³ giftiges Acrylnitril lagerten, f​ing ebenfalls Feuer. Das Feuer d​er Pipeline konnte n​icht gelöscht werden, d​a ansonsten a​kute Explosionsgefahr bestanden hätte. Nach d​em Absperren d​er Pipeline erlosch dieses Feuer n​ach 4½ Stunden.

Der brennende Acrylnitriltank konnte e​rst mit e​inem zweiten großen „Schaumangriff“ n​ach ca. 9½ Stunden gelöscht werden. Dazu wurden ca. 25 Minuten l​ang 55.000 Liter Wasser p​ro Minute benötigt. Das Wasser dafür w​urde unter anderem a​us dem Rhein entnommen. Ein erster „Schaumangriff“ w​ar wegen unzureichender Wassermengen gescheitert. Bei d​em Großbrand w​aren insgesamt 1200 Feuerwehrleute d​er Werkfeuerwehr Chempark, d​er Feuerwehr Köln u​nd der umliegenden Feuerwehren i​m Einsatz.[1]

Das nordrhein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz und die Werkfeuerwehr führten regelmäßige Schadstoffmessungen durch. Bis zu 16 Messfahrzeuge waren im Einsatz. Am folgenden Tag wurde vormittags in Köln-Worringen an drei verschiedenen Stellen eine erhöhte Acrylnitril-Konzentration in der Luft gemessen (5 ppm). Die Bewohner Worringens wurden aufgefordert, weiterhin bei geschlossenen Fenstern und Türen in den Häusern zu bleiben. Diese Vorsichtsmaßnahme wurde nach weiteren Messungen, die unter dem Anhaltswert von 3 ppm lagen, um 19:30 Uhr aufgehoben.

Nachwirkung

Mitarbeiter, die die Pipeline gewartet hatten, wurden befragt, aber die Ursache für den Brand konnte nicht ermittelt werden.[2] Man nimmt an, dass es nach einer Undichtigkeit der Pipeline zu einer elektrischen Entladung kam, die das Feuer auslöste. INEOS hat ein unabhängiges Gutachterunternehmen beauftragt, in Worringen und in der Umgebung um das Werk Bodenproben auf erhöhte Acrylnitril-Konzentrationen zu untersuchen. Die Kommission für Anlagensicherheit (KAS) gab in der Folge neue Empfehlungen für Betriebsbereiche in räumlicher Nähe zu Rohrfernleitungen heraus.[3]

Einzelnachweise

  1. Feuerwehr Köln: Feuer in Chemieunternehmen in Köln-Worringen gelöscht (Memento des Originals vom 18. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bf-koeln-fw5.de
  2. koeln.de. Abgerufen am 7. Juli 2021.
  3. Empfehlungen zu Betriebsbereichen in räumlicher Nähe zu Rohrfernleitungen. Anlass: Störfall am 17. März 2008 bei INEOS. kas-bmu.de. Abgerufen am 7. Juli 2021.
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