Bröltalbahn Nr. 6 bis 13
Die Lokomotiven Nr. 6 bis 13 der Bröltalbahn waren dreifachgekuppelte Schmalspur-Tenderlokomotiven. Die Maschinen wurden von Arnold Jung Lokomotivfabrik 1891 bis 1892 gefertigt. Die Lokomotive Nr. 6 kam über die Trusebahn zur Deutschen Reichsbahn und erhielt 1949 die Betriebsnummer 99 4611.
Bröltalbahn Nr. 6 bis 13 Rhein-Sieg-Eisenbahn Nr. 6 bis 13 DR 99 4611 | |
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Nummerierung: | Bröltalbahn Nr. 6 bis 13 Rhein-Sieg-Eisenbahn Nr. 6 bis 13 DR 99 4611 |
Anzahl: | 8 |
Hersteller: | Jung |
Baujahr(e): | 1891, 1892 |
Ausmusterung: | 1923–1963 |
Bauart: | C n2t |
Gattung: | K 33.6 |
Spurweite: | 785 mm 750 mm (Umbau Nr. 6) |
Länge über Puffer: | 6534 mm |
Höhe: | 3125 mm |
Gesamtradstand: | 2100 mm |
Leermasse: | 14,5 t |
Dienstmasse: | 18,5 t |
Reibungsmasse: | 6,2 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 30 km/h |
Indizierte Leistung: | 170 PSi |
Kuppelraddurchmesser: | 720 mm |
Steuerungsart: | Allan |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 300 mm |
Kolbenhub: | 350 mm |
Kesselüberdruck: | 12 bar |
Rostfläche: | 0,68 m² |
Strahlungsheizfläche: | 3,55 m² |
Rohrheizfläche: | 37,95 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 41,50 m² |
Wasservorrat: | 2,5 m³ |
Brennstoffvorrat: | 0,7 t Kohle |
Geschichte
Die in den Jahren 1891 und 1892 von der Arnold Jung Lokomotivfabrik an die Bröltalbahn gelieferten acht Lokomotiven war die erste größere Serie von identischen Fahrzeugen für die Bahngesellschaft. Dabei lehnte man sich an die Konstruktion der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe von 1884 (Bröltalbahn Nr. 5) an. Die Konstruktion bewährte sich, so dass 1899 mit den Lokomotiven Nr. 14 bis 17 vier weitere Maschinen dieses Typs, diesmal von Orenstein & Koppel, geliefert wurden.
Mit der Anlieferung der Lokomotiven Nr. 31 und 32 sowie Nr. 51 bis 53 im Jahr 1923 wurden die Lokomotiven 9 bis 12 ausgemustert. Die Lokomotiven 7, 8 und 13 wurden 1953 ausgemustert.
Die Lokomotive Nr. 6 wurde 1942 an die Trusebahn in Thüringen verkauft. Zuvor war es jedoch erforderlich, die Lokomotive von 785 mm auf 750 mm umzuspuren. Nachdem die Verwaltung der Trusebahn ab dem 1. April 1949 durch die Deutsche Reichsbahn erfolgte, erhielt die Lokomotive die Betriebsnummer 99 4611. Auf der Trusebahn war die Lokomotive bis 1957 im Einsatz. Ein Einsatz auf der Strecke Nauen-Kriele scheiterte auf Grund der zu hohen Radsatzfahrmasse von 6 t. Sie wurde deshalb im gleichen Jahr noch nach Burg umgesetzt. Auf den Strecken der ehemaligen Kleinbahnen des Kreises Jerichow I war sie bis 1962 im Betriebsdienst. Am 17. Mai 1965 wurde sie ausgemustert.
Konstruktive Merkmale
Die Lokomotiven hatten einen Außenrahmen.
Der Kessel besaß einen Crampton-Stehkessel. Der große Dampfdom mit dem Flachschieberregler und zwei Pop-Sicherheitsventilen saß auf dem hinteren Teil des Langkessels. Direkt vor dem Dampfdom saß der Sandkasten. Der handbetriebene Sandstreuer sandete den mittleren Radsatz. Auf dem Stehkessel saß die Dampfpfeife, die direkt von einem Dampfentnahmestutzen gespeist wurde.
Das Zweizylinder-Nassdampftriebwerk war leicht geneigt angeordnet und arbeitete auf den mittleren Radsatz. Die Steuerung erfolgte durch eine Allan-Exzentersteuerung.
Der Schornstein war in der Bauart Prüsmann ausgeführt. Das Latowski-Dampfläutewerk war auf einer Konsole vor dem Schornstein angeordnet.
Ursprünglich besaß die Lokomotive nur eine Handbremse. Durch die Deutsche Reichsbahn erhielt die 99 4611 eine Knorr-Druckluftbremse. Die Luftpumpe wurde dabei rechts neben der Rauchkammer und der Hauptluftbehälter zwischen Sandkasten und Schornstein angeordnet.
Das Führerhaus besaß Klapptüren und einen quer zur Fahrtrichtung angeordneten Lüftungsaufsatz auf dem Dach. Das Speisewasser war in zwei Wasserkästen zu beiden Seiten des Kessels untergebracht. Die Kohlevorräte befanden sich im Kohlekasten hinter dem Führerhaus.
Literatur
- Manfred Weisbrod, Hans Wiegard, Hans Müller, Wolfgang Petznick: Deutsches Lok-Archiv: Dampflokomotiven 4 (Baureihe 99). transpress, Berlin 1995, ISBN 3-344-70903-8, S. 171 f.
- Klaus Kieper, Reiner Preuß: DDR-Schmalspurbahnarchiv. 2. Auflage. transpress Verlag, 2011, ISBN 978-3-613-71405-2 (Erstausgabe: 1982).