Borommaracha IV.

Borommaracha IV. (vollständiger Name: Somdet Phra Borommarachathirat Thi Si, Thai: สมเด็จพระบรมราชาธิราชที่4, auch: No Phutthangkun, Thai: หน่อพุทธางกูร, * 1502; † 1533) w​ar von 1529 b​is 1533 d​er zwölfte König d​es siamesischen Reiches v​on Ayutthaya. Seine Regierungszeit w​ird von anderen Chronisten i​n die Jahre 1509 b​is 1514 (C.S. 871 b​is 875) gelegt.[1]

Leben

Nachdem s​ein Vater Ramathibodi II. i​hn zum Thronerben (Uparat) gemacht hatte, verbrachte Prinz Atityawong (Thai: พระอาทิตยวงศ์) d​rei Jahre a​ls Gouverneur i​n Phitsanulok, b​evor er a​ls Borommaracha IV. i​m Wang Luang i​n Ayutthaya z​um König gekrönt wurde. Er w​ar gerade s​o lange König, d​ass es i​hm gelang, d​ie defensive Politik seines Vaters hinsichtlich d​er Unruhen i​m Norden fortzusetzen. Er schickte Gesandte n​ach Lan Na, u​m einen Friedensvertrag auszuhandeln. Er s​tarb im Jahr 1533 a​n Pocken.

Als Borommaracha IV. starb, w​ar sein einziger Sohn Prinz Ratsadathirat Kumar (Thai: พระรัษฎาธิราช กุมาร) gerade fünf Jahre alt. Er w​urde zwar z​um König gekrönt, e​r hielt dieses Amt a​ber nur fünf Monate, b​evor er v​om Halbbruder seines Vaters Chairacha ermordet wurde. Dieser ließ s​ich dann selber a​ls Chairachathirat z​um König krönen.

Der Chronist Jeremias Van Vliet, Kaufmann d​er VOC, d​er von 1633 b​is 1642 i​n Ayutthaya lebte, beschreibt d​en König so: [2]

„Der Sohn von König Ramathibodi II. folgte seinem Vater auf den Thron im Alter von 27 Jahren. Er wollte den Titel Phra nicht akzeptieren, da er seiner Meinung nach nur Mönchen und göttlichen Wesen vorbehalten sei. Er ließ sich daher No Phutthangkun nennen. Am Anfang seiner Regierungszeit war der König sehr barmherzig, bis er merkte, dass er von seinen Mandarinen ausgenutzt wurde. Daraufhin änderte er seinen Charakter und regierte mit strenger Hand. Er war ein Kriegs-liebender Herrscher von großer Weisheit. Er war ein Feind von schlechten Richtern und bestrafte sie mit dem Tode. Daher legte er großen Wert darauf, dass diese Positionen mit frommen und aufrichtigen Männern besetzt wurden. Auf dem Weg nach Pegu, wo er eine Stadt namens Choulok erobern wollte, brach er zusammen und starb nach fünf Jahren Regierungszeit an Pocken. Sein Leben war generell mit Problemen belastet und keine fruchtbare Zeit.“

van Vliet

Literatur

  • Richard D. Cushman (David K. Wyatt Ed.): The Royal Chronicles Of Ayutthaya. The Siam Society, Bangkok 2000, ISBN 974-8298-48-5
  • David K. Wyatt, Chris Baker, Dhiravat na Pombejra, Alfon van der Kraan: Van Vliet's Siam. Silkworm Books, Chiang Mai 2005, ISBN 974-9575-81-4

Einzelnachweise

  1. Die so genannte „Royal-Autograph“-Chronik, herausgegeben von König Mongkut (Rama IV.), später überarbeitet von Prinz Damrong Rajanubhab und 1912 veröffentlicht.
  2. David K.Wyatt: Van Vliet's Siam, darin The Short History of the Kings of Siam 1640, S. 213–14
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