Border Disease
Die Border Disease (engl. auch Hairy shaker disease) ist eine weltweit vorkommende, durch Flaviviren hervorgerufene Infektionskrankheit bei Schafen, seltener auch bei Kälbern und Ziegenlämmern. Der Name leitet sich vom ersten Auftreten in der Grenzregion zwischen England und Wales ab. Die Border Disease ist nur bei trächtigen Tieren von Bedeutung, die bei einer Infektion verlammen oder Lämmer mit Behaarungs- und zentralnervösen Störungen gebären, die, falls sie überleben, zu lebenslangen Virusträgern werden.
Erreger
Border-Disease-Virus | ||||||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||
Pestivirus D | ||||||||||||||||||
Kurzbezeichnung | ||||||||||||||||||
BDV | ||||||||||||||||||
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Der Erreger der Erkrankung ist das Pestivirus D alias Border-Disease-Virus, eine Virusart aus der Familie der Flaviviridae, Gattung Pestivirus. Es ist eng mit dem Pestivirus A und Pestivirus B (alias Bovines Virusdiarrhoe-Virus 1 und 2) sowie dem Erreger der Klassischen Schweinepest (Pestivirus C alias Hog-Cholera-Virus) verwandt.[3][4]
Die Ansteckung erfolgt als direkte oder indirekte Kontaktinfektion. Das Virus wird über Speichel, Kot und Urin ausgeschieden.
Klinisches Bild
Erwachsene Tiere zeigen bei einer Infektion keine klinischen Symptome. Eine Erstinfektion trächtiger Mutterschafe vor dem 80. Trächtigkeitstag führt zu einer Infektion der Feten. Sie kann zu einem Fruchttod, Abort oder zur Geburt permanent infizierter Lämmer führen.
Permanent infizierte Lämmer zeigen bei der Geburt eine abnormale Behaarung und Muskelzuckungen (Tremor) infolge einer gestörten Myelinisierung des Zentralnervensystems. Schwer betroffene Tiere sterben zumeist kurz nach der Geburt. Geringer betroffene Lämmer können überleben und bleiben als Dauerausscheider eine Infektionsquelle für Neuerkrankungen.
Die Diagnose kann bereits klinisch gestellt werden, endgültige Sicherheit liefern eine pathologische Untersuchung und der Virusnachweis. Zur Überprüfung der Durchseuchung eines Bestands eignen sich serologische Verfahren wie Virusneutralisationstest und ELISA an Serumproben.
Bekämpfung
Die Bekämpfung erfolgt vor allem durch Aufbau freier Bestände durch Aussortieren aller seropositiven Tiere.
In stärker durchseuchten Beständen kann ein Impfstoff eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Exposition mit Virusträgern mindestens zwei Monate vor der Bedeckung.
Einzelnachweise
- ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
- ICTV: ICTV Taxonomy history: Yellow fever virus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
- Positive-sense RNA Viruses > Flaviviridae - Genus: Pestivirus, in: 10th Report of the ICTV, 2017
- ICTV Master Species List 2018a v1
Weblinks
Literatur
- Phillip R. Scott: Sheep Medicine. CRC Press, 2006, ISBN 978-1-84076-536-6, S. 67–68.