Bonstorf
Bonstorf ist eine zur Gemeinde Südheide gehörende Ortschaft im nördlichen Landkreis Celle in der Lüneburger Heide.
Bonstorf Gemeinde Südheide (Gemeinde) | ||
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Höhe: | 66 (61–85) m | |
Einwohner: | 530 | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 | |
Eingemeindet nach: | Hermannsburg | |
Postleitzahl: | 29320 | |
Vorwahl: | 05052 | |
Lage von Bonstorf in Niedersachsen | ||
Geographie
Bonstorf liegt etwa 3 km vom Kernort Hermannsburg entfernt an der Grenze zum Landkreis Heidekreis und hat derzeit etwa 530 Einwohner. 1973 wurde Bonstorf im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen Teil der Einheitsgemeinde Hermannsburg. Zugehörig zu Bonstorf sind die Ortsteile Barmbostel und Hetendorf.
Bonstorf liegt an dem kleinen Bach „Brunau“, der nördlich von Hermannsburg in die Örtze mündet.
Überwiegend wird in dem Ort Landwirtschaft betrieben. Das Dorfbild von Bonstorf wird von den Bauernhäusern, aber auch von einem relativ großen Autohaus geprägt.
Geschichte
In der Nähe von Bonstorf befinden sich die Reste von zwei Grabhügelfeldern und zwei einzelnen Hügelgräbern. Je ein weiterer Grabhügel liegt nahe der Ortsteile Hetendorf und Barmbostel. Ein noch gut erhaltenes Grabhügelfeld, aus der späten Jungsteinzeit oder der frühen Bronzezeit, mit dem rekonstruierten Grundriss eines ausgegrabenen Hügels, liegt östlich von Bonstorf und kann besichtigt werden. Einzelne Ausgrabungsfunde hiervon sind im Landesmuseum Hannover ausgestellt.
Die erste schriftliche Erwähnung von Bonstorf findet sich in den Pfarrnachrichten und datiert aus dem Jahr 1450. Sie handelt davon, dass man in der „Bormwiese“, einer morastigen Quellwiese zwischen Backeberg und Bonstorf, einen toten Mann gefunden hatte, der bis zum Hals im Sumpf steckte. Man glaubte, die „Elven“, gemeint sind die zornigen und bösen Geister, hätten ihn dort hinein gezogen.[1] Aus dem Grund ordnete Priester Magnus Lauenrod an, dass der Mann nicht auf dem Kirchhof beerdigt werden darf. Die nächste schriftliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1504. Das Kirchenbuch berichtet, dass im Zuge der Hildesheimer Stiftsfehde auf der „Bormwiese“ am Johannistag (24. Juni) 1519 (vier Tage vor der Schlacht bei Soltau) eine kriegerische Auseinandersetzung stattfand. Der Calenberger Ritter Hans von Ollershusen versank mit seinem Pferd im Morast und wurde durch den Ritter Hans von Spörcken gerettet.
1793 erhielt Bonstorf eine eigene Schule. Sie wurde 1973 stillgelegt. Ein Teil des Gebäudes wurde als Wohnhaus verkauft, ein anderer Teil blieb im Eigentum der Gemeinde und wird ebenfalls als Wohnung genutzt.
Am 1. Januar 1973 wurde Bonstorf in die Gemeinde Hermannsburg eingegliedert.[2]
1995 schloss die einzige Gastwirtschaft des Ortes. Der Kaufladen im selben Gebäude hatte bereits früher seinen Handel aufgegeben.
Baudenkmäler
Politik
Mit der Fusion von Hermannsburg mit der Nachbargemeinde Unterlüß zum 1. Januar 2015 kam der Ort zur Gemeinde Südheide.
Der Ortsrat von Bonstorf besteht aus fünf Ortsratsmitgliedern.[3] Ortsbürgermeister ist Ernst-Günther von Bothmer.
- Bauernhof in Bonstorf
- Kriegerdenkmal 1914–1918 und 1939–1945
- Sumpfwiese an der Brunau, zwischen Backeberg und Bonstorf
- Denkmalgeschützter Speicher
- Geschneitelte Kopfweiden an der Brunau zwischen Bonstorf und Backeberg
- Absatzbeil aus Bronze (Ältere Bronzezeit), Grabfund
Weblinks
Einzelnachweise
- Eine Erhebung östlich des Ortes, zwischen Bonstorf und Backeberg, wird heute noch „Elfenberg“ genannt.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 223.
- Ortsrat von Bonstorf