Boltz (Adelsgeschlecht)
Die Herren von Boltz (auch: Bolcz, Bolcze,Boltze, Bolz, Bultz, Polz o. ä.) waren ein schlesisches Adelsgeschlecht.
Geschichte
Das Geschlecht stammt aus dem Herzogtum Schweidnitz-Jauer. Die Stammsitze waren Burg Cisy (auch: Zeiskenschloss oder Zeiskenberg), die 1357 als Lehen an Nickel von Bolcze kam, und der Bolzenstein im Jauerschen bei Kupferberg im Riesengebirge, wo 1369 Ericus de Boltz lebte.[1] Das Geschlecht teilte sich früh in verschiedene Linie, die sich jeweils nach ihren Stammsitzen nannten. So gab es neben dem Stamm Boltz die Linien Czeisberg und Grunaw.[2]
Die Familie tritt hauptsächlich im 14. Jahrhundert auf. 1369 erscheinen Clericosus Boltze, Burggraf auf Falkenstein, und Nikolaus Boltze, Hofmeister und Burggraf zu Burg Hornsberg. 1372 wurden Clericus Klein-Krauschen und Schwiebendorf im Kreis Bunzlau verliehen. 1373 kaufte derselbe noch Klitschdorf im Kreis Bunzlau. Außerdem wurde er im selben Jahr mit dem Bunzlauer Burglehen belehnt. 1377 verkauften Nickel von Czisterberge und sein Vetter Clericus die Pfadschaften Schloss Lähn und Stadt Schönaum, die sie seit 1371 besaßen. 1388 ist Heinrich Boltze, Nicolaus Sohn, Zeuge beim Verkauf des Freudenschlosses im Kreis Waldenburg. Ein Friedrich Boltze wird 1369 im Fürstentum Brieg erwähnt, 1408 noch ein Vaulhannes Bawlcze. Im selben Jahr verkaufte Heincze Czeisberg etwenne Herrn Nickils son von Cezisberge das Zeiskenschloss an seinen Vetter Zander von Grunaw Bolcze genannt.[3]
Wappen
Blasonierung: In Blau drei nach rechts fliegende silberne Bolzenpfeile übereinander. Auf dem blau-silber bewulsteten Helm ein gespaltener Pfauenfederbusch, rechts silber, links blau. Die Helmdecken sind blau-silber.[4]
Abweichend lautet die Blasonierung bei Siebmacher: In Rot drei schrägrechts (oder schräglinks) aufwärts gestellte silberne Bolzen übereinander. Auf dem Helm drei goldene Straußenfedern zwischen einem roten offenen Flug (alternativ: ein silberner, ein roter Flügel, dazwischen zwei Straußenfedern (rot, silber)). Die Helmdecken in rot-silber.[5]
Weitere Wappendarstellungen:
- Wappen derer von Boltz bei Siebmacher[6]
- Wappen Boltz I bei Siebmacher[7]
- Wappen Boltz II bei Siebmacher[8]
- Wappen Boltz III bei Siebmacher[9]
- Wappen derer von Boltz bei Siebmacher[10]
- Wappen Czeisberg (1357) bei Siebmacher[11]
- Wappen Czeisberg (1391) bei Siebmacher[12]
Spießen ordnet in seinem Wappenbuch des Westfälischen Adels das Boltz-Wappen fälschlicherweise dem Adelsgeschlecht derer von Boltzen zu.[13]
Literatur
- Johann Sinapius: Schlesischer Curiositäten Erste Vorstellung, Darinnen die ansehnlichen Geschlechter Des Schlesischen Adels, Leipzig 1720, S. 279 f.
- Konrad Blažek: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 4 (Habsburgermonarchie), 11. Abt.: Der Adel von Österreichisch-Schlesien, Nürnberg 1885, S. 9 und Tafel 5 (Digitalisat der SUB Göttingen).
- Konrad Blažek: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 8. Abt., T. 2: Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Schlesien, 2. Teil, Nürnberg 1890, S. 11 f. und Tafel 8 (Digitalisat der SUB Göttingen).
- Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 5 (Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz), 9. Abt.: Fünfzehnhundertneunundfünfzig bürgerliche Wappen, Nürnberg 1912, S. 1 und Tafel 1 (Digitalisat der SUB Göttingen).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 17 (Digitalisat, hier falsche Zuordnung zu den Herren von Boltzen); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 41 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Blazek (1885), S. 9.
- Blaszek (1890), S. 11.
- Blaszek (1890), S. 11 und 22.
- Spießen (1901–1903), S. 17.
- Blaszek (1890), S. 11 f.
- Blazek (1885), Tafel 5.
- Blaszek (1890), Tafel 8, Nr. 3.
- Blaszek (1890), Tafel 8, Nr. 4.
- Blaszek (1890), Tafel 8, Nr. 5.
- Seyler (1912), Tafel 1.
- Blaszek (1890), Tafel 15, Nr. 3.
- Blaszek (1890), Tafel 15, Nr. 4.
- Spießen (1901–1903), S. 17.