Blesse (Patriziergeschlecht)

Blesse i​st der Name e​ines um 1500[1] i​m Mannesstamm erloschenen, westfälischen Burgmann-[1] u​nd Patriziersgeschlechts. Eine Stammesverwandtschaft z​u den v​on der Burg Plesse, e​inem bischöflich Paderborner Lehen, stammenden Herren v​on Plesse bestand nicht.

Wappen der Blesse

Geschichte

Das Geschlecht erscheint a​b Mitte d​es 14. Jahrhunderts i​n Werl. Dort w​ar es u​nter den Werler Erbsälzern, gemessen a​n der Anzahl d​er Familienvertreter i​m Werler Rat, e​ines der „kleinen“ Geschlechter, i​m Gegensatz z​u den „großen“ Geschlechtern, w​ie z. B. d​ie von Lilien o​der die von Pape. Die Herkunft d​er Familie Blesse w​ird auf d​em Blessenhof i​n Stockum a​n der Möhne vermutet.[2]

Die e​rste erscheinende Person d​er Familie Blesse w​ar Everd (Ebhertes) Blesse, d​er in e​iner Urkunde a​us dem Jahr 1368 genannt wird.[3] Er w​ar Werler Ratsherr. Bedeutendster Vertreter d​er Familie w​ar Johann Blesse (urkundl. 1456−†1492). Er w​ar wie s​ein Vater Everd Bürgermeister v​on Werl, darüber hinaus kurkölnischer Kellner z​u Arnsberg. Seine Ehefrau w​ar Geudeke Wrede[4] a​us dem Hause Scheidingen-Wasserhausen, d​ie Gut Wasserhausen i​n die Ehe brachte. Johann Blesse gehörte 1485 z​u den Stiftern d​er Erbsälzer-Vikarie z​u Werl.[5] Mit d​em Tod v​on Johann Blesse erlosch d​as Geschlecht i​m Mannesstamm.[6] Die Tochter Elisabeth Blesse, d​ie 1527 n​och lebte,[7] heiratete d​en Werler Erbsälzer, Ratsherrn u​nd Bürgermeister Hermann Lilie (vor 1453–1516), i​hre Schwester Ursula Blesse d​en Werler Erbsälzer Wilhelm v​on Papen,[8] e​ine weitere Schwester d​en ritterbürtigen Anton v​on Bruringhausen (auch Bruwerdinghausen, Burgmanngeschlecht z​u Rüthen[9]), Gutsbesitzers v​on Westrich b​ei Werl.[10]

Wappen

Blasonierung: In Gold e​in von Grün u​nd Silber z​u drei Plätzen gerauteter Balken. Auf d​em Helm e​in offener goldener Flug m​it dem Rautenbalken. Die Helmdecken s​ind grün-golden.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Spießen (1901–1903), S. 14.
  2. Deisting (1990), S. 393.
  3. Nach Johann Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen, Band 3, Arnsberg 1854, S. 657 erscheinen die Blesse erstmals 1382 in Werle urkundlich.
  4. Friedrich von Klocke: Das Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer, 1965, S. 230.
  5. F. J. Mehler: Geschichte der Stadt Werl, Werl 1891, S. 158.
  6. Deisting (1990), S. 398.
  7. Friedrich von Klocke: Das Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer, 1965, S. 190 f.- und S. 389.
  8. IGEAWAGU (Memento des Originals vom 12. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.igeawagu.com: Der Sälzeroberst und Werler Bürgermeister Gottschalk Zelion-Brandis nahm 1452 zur Frau Adelheid v. Fresendorp, Tochter des Ritterbürtigen Rotger und seiner Frau Gisela v. Eickel. Sein Sohn Gerd wurde Richter zu Werl und heiratete vor 1495 Gertrud v. Papen, Tochter Wilhelms und einer v. Medebecke genannt Keyge. Gerd Brandis' Schwager war der oben erwähnte Jaspar v. Papen, der sich zunächst um 1505 mit Anna v. Dael vermählte und schließlich 1528 mit Anna v. Meyburg, die eine Tochter des oben erwähnten Soester Richters Bertram gewesen sein könnte. Wilhelm v. Papen, Jaspars Bruder, heiratete Ursula Blesse, Tochter des Johann Blesse und der Geudeken Bitter aus Attendorn.
  9. Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter, Köln 1858, S. 82.
  10. Friedrich von Klocke: Das Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer, 1965, S. 230.
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