Blauohrlori
Der Blauohrlori (Eos cyanogenia) ist eine Papageienart aus der Gattung der Rotloris.
Blauohrlori | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Blauohrlori (Eos cyanogenia) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
| ||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Eos cyanogenia | ||||||||||
Bonaparte, 1850 |
Merkmale
Die Grundfärbung des Blauohrlori ist ein leuchtendes rot. Ein breites, dunkelblaues Band reicht von den Augen bis zum oberen Ohrdeckenbereich. Die Körperseiten sind mit schwärzlichen Flecken bestückt. Die Oberflügeldecken sind genauso wie die Schulterfedern, die Handschwingen, die mittleren Schwanzfedern und die Schenkel schwarz. Ein schmaler, ebenfalls schwärzlicher, nackter Augenring umgibt die orangerote Iris. Die Füße sind dunkelgrau und der Schnabel orange. Die Farbzeichnung ist bei Männchen und Weibchen gleich. Jungtiere haben ein unregelmäßiges purpurschwarzes leicht verwaschenes Gefieder. Ihr Schnabel ist dunkel.
Blauohrloris können eine Gesamtgröße von bis zu 30 cm erreichen.
Verbreitung und Lebensraum
Blauohrloris sind auf den Inseln der Cenderawasih-Bucht, insbesondere den Schouten-Inseln, in Westneuguinea beheimatet. Man findet sie häufig in den Küstengebieten und es ist offensichtlich, dass sie die Bergwälder im Inneren der Inseln meiden. Regelmäßig sind sie auch auf Kokusnussplantagen zu finden.
Gefährdung
Die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Blauohrloris wird derzeit auf ca. 6500 geschätzt. Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) stuft den Blauohrlori auf Grund des kleinen Verbreitungsgebietes und der Abnahme des Bestandes, in hohem Maße durch Fänge für den Handel und den weiteren Verlust des Lebensraums, als gefährdet (Vulnerable, VU) ein.[1] Dies dürfte sich jedoch demnächst ändern, da die Zahl der freilebenden Blauohrloris weiter sinkt. Er ist im Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) im Anhang II aufgeführt.
Lebensweise
Blauohrloris ziehen außerhalb der Brutzeit in kleinen Schwärmen nomadisierend umher. Es sind gesellige, nicht scheue Tiere, die auch schon in der Nähe von Dörfern gesehen wurden. Sie fliegen unter den Baumkronen und ihr Flug ist schnell. Die Rufe sind ein hohes Kreischen, ähnlich dem des Gebirgsloris (Trichoglossus haematodus), jedoch abrupter und nicht so lang. Über die Ernährung in freier Natur ist genauso wie über das Brutverhalten nichts bekannt. Die Eier haben eine Größe von 29,0 mm × 23,8 mm.
Gefangenschaft
Der Blauohrlori ist ein verhältnismäßig selten gepflegter Papagei.
Verhalten
Es sind laute Papageien, mit einer schrillen, für den Menschen unangenehmen Stimme. Sie sind verspielt, haben aber eine ruhigeres Wesen als andere Eos-Arten. Sie können sehr zutraulich werden und halten sich häufig am Boden auf.
Unterbringung
Für die Haltung benötigt man eine Voliere, die die Mindestmaße 4 m × 1 m × 2 m nicht unterschreitet. Die Temperatur in der Voliere sollte im Winter nicht unter 10 °C fallen. Wegen der lauten Stimme ist die Haltung in Wohngebieten nicht unproblematisch.
Ernährung
In der Haltung isst der Blauohrlori vor allem Loribrei aus Früchten, Blütenpollen, Bierhefe, Reisflocken, 7-Korn-Flocken, Traubenzucker und Magermilchjoghurt. Dazu gibt es viel Obst, möglich sind alle Obstsorten, wobei Weintrauben bevorzugt werden.
Zucht
Die Nachzucht von Blauohrloris in menschlicher Obhut ist bisher nur selten gelungen. Voraussetzung ist eine geräumige Voliere und ein allein gehaltenes Paar.
Literatur
- Thomas Arndt: Lexikon der Papageien. Band 1. Arndt-Verlag, 1996, ISBN 978-3-9805291-0-5.
Weblinks
Einzelnachweise
- Black-winged Lory. In: iucnredlist.org. 1. Oktober 2016, abgerufen am 2. November 2018 (englisch).