Biwakfliegen
Unter Biwakfliegen (auch bekannt unter den Begriffen Vol Biv (Frz.) oder Bivy Flying (Engl.)) versteht man das Zurücklegen einer größeren Strecke mit einem Gleitschirm oder Hängegleiter über mehrere Tage hinweg. Dabei wird bewusst auf bequeme Übernachtungen in Hotels oder Pensionen verzichtet und alle notwendigen Utensilien für eine Übernachtung beim Fliegen mitgeführt.
Übernachtet wird denn auch meist in höheren Lagen (auf der Alp), in Berghütten oder Biwakhütten, damit am nächsten Tag gleich weitergeflogen werden kann.
Geschichte
Einer der Begründer des Biwakfliegens war Didier Favre, auch bekannt als „Vagabund der Lüfte“. In seinem Buch „Le Vagabond des airs“[1] beschreibt er seinen Biwakflug vom Sommer 1992 mit dem Hängegleiter quer über die Alpen, von Monaco bis zum Furkapass, wo er aufgrund eines Startunfalls das Unterfangen abbrechen musste.
Wettbewerbe
Biwakfliegen wird von der Fédération Aéronautique Internationale (FAI) nicht offiziell als Disziplin anerkannt.
Die derzeit bekanntesten Biwakflug-Wettkämpfe im Gleitschirmfliegen – die allesamt ohne einen Dachverband organisiert werden – sind:
- Red Bull X-Alps (Bewerb hat den Status einer inoffiziellen Weltmeisterschaft)
- X-Pyr
- Eigertour
- Bordairrace
Material
Seit der ersten Austragung der X-Alps 2003 hat sich die Sparte der gewichtsoptimierten Gleitschirme und Gurtzeuge zu einem Trend entwickelt, fast alle Hersteller führen inzwischen neben ihren regulären Produkten leichtgewichtige Varianten, welche Abstriche bei Komfort oder Langlebigkeit zugunsten eines geringen Gewichts machen. Ende 2018 wurde von der polnischen Firma Dudek Paragliders mit dem „Run&Fly“ der erste Gleitschirm mit einem Gesamtgewicht unter einem Kilogramm vorgestellt.[2]
Literatur
- Didier Favre: La Vagabond des airs. Actes Sud, Récit 1993, ISBN 2-7427-0084-6, S. 112 (französisch).
Einzelnachweise
- Didier Favre: La Vagabond des airs. Actes Sud, Récit 1993, ISBN 2-7427-0084-6 (französisch).
- Dudek Run&Fly, World's lightest paraglider - Cross Country Magazine – In the Core since 1988. In: Cross Country Magazine – In the Core since 1988. 20. November 2018, abgerufen am 18. November 2020 (britisches Englisch).