Bijan Moini
Bijan Moini (* 1984 bei Karlsruhe) ist ein deutscher Jurist und Schriftsteller.
Leben
Bijan Moini ist Jurist, Politologe und Bürgerrechtler mit deutsch-iranischen Wurzeln. Er arbeitete als Rechtsanwalt für eine Wirtschaftskanzlei und koordiniert heute Verfassungsbeschwerden der Gesellschaft für Freiheitsrechte. Er beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Themen wie Überwachung und Datenschutz, seine Texte erschienen u. a. auf Spiegel Online und in der FAZ. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Seit 2020 ist Moini ehrenamtliches Mitglied im Medienrat der Medienanstalt Berlin-Brandenburg.[1] Außerdem ist er ehrenamtliches Mitglied des Vorstands der Stiftung Jeder Mensch e.V., die sich zur Durchsetzung der sechs von Ferdinand von Schirach in seinem Buch "Jeder Mensch" vorgestellten Grundrechte gegründet hat.[2][3]
Seine Dissertation „Staatliche Warnungen vor entlassenen Straftätern“ erschien 2013 als Buch.
2019 veröffentlichte er seinen ersten Roman, „Der Würfel“, für den er 2020 den Phantastik-Literaturpreis Seraph für das beste Debüt erhielt und der ebenfalls 2020 mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis für den besten deutschsprachigen Roman ausgezeichnet wurde. 2020 erschien von ihm „Rettet die Freiheit! Ein Weckruf im digitalen Zeitalter“, ein Essay über die Herausforderungen der Digitalisierung für unsere Freiheit. 2021 erschien "Unser gutes Recht. Was hinter den Gesetzen steckt", ein Überblick über das deutsche Rechtssystem und seine Geschichte.
Zusammen mit Matthias Bäcker erwirkte er das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung des Bundesnachrichtendienstes vom 19. Mai 2020.[4]
Der Würfel
Der Roman spielt in der nahen Zukunft in Deutschland, die Gesellschaft wird von einem alle Bereiche umfassenden Computerprogramm, dem Würfel, dominiert. Dieses Programm ist eine Kombination aus Facebook, Virtueller Realität, Sozialkredit-System und KI. Berechenbarkeit ist zum Ziel der meisten Menschen geworden, denn damit steigen Einkommen und Chancen. Einige wenige verweigern sich, darunter der Held der Geschichte, Taso Doff, ein Gaukler, der versucht, das System zu täuschen, wo es nur geht. Er hat unfassbar wenige Sozialpunkte, entscheidet sich nach Zufallprinzipien, um nicht berechenbar zu sein, und schützt konsequent seine Privatsphäre. Dann lernt er eine Frau kennen…
Florian Jung vom WDR meinte:
„Abgesehen von einer etwas vorhersehbaren Liebesgeschichte ist das Buch spannend, ideenreich und bringt den Leser zum Nachdenken. Wie viele gute Dystopien deswegen, weil sie schon in Teilen Wirklichkeit sind.“[5]
Veröffentlichungen
- Staatliche Warnungen vor entlassenen Straftätern, Duncker & Humblot, Berlin 2013
- Der Würfel, Atrium, Zürich 2019, ISBN 978-3-85535-059-9
- Rettet die Freiheit, Atrium 2020, ISBN 978-3-85535-098-8
- Unser gutes Recht. Was hinter den Gesetzen steckt, Hoffmann und Campe 2021
Weblinks
- Gespräch auf ARD.de: https://www.ardaudiothek.de/gespraechszeit/eine-fehlgeleitete-digitalisierung-droht-unsere-freiheit-zu-beschneiden-buergerrechtler-bijan-moini/72041618, abgerufen am 5. Juni 2020
- Interview zu seinem Engagement für Jeder Mensch: „Wir müssen Druck aufbauen“ – Der Jurist und Autor Bijan Moini zieht mit Ferdinand von Schirach in den Kampf für neue Grundrechte in Europa. Der Endgegner: die übermächtigen Digitalkonzerne. Focus, 28. Mai 2021, Interview, abgerufen am 15. Juni 2021
- Gespräch zu seinem Leben und dem Buch "Unser gutes Recht": "Es gibt keinen Endpunkt des Rechts", DLF Kultur Im Gespräch, 1. September 2021, abgerufen am 1. November 2021
Einzelnachweise
- Bijan Moini - Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Abgerufen am 1. November 2021.
- FOCUS Online: „Wir müssen Druck aufbauen“. Abgerufen am 1. November 2021.
- Impressum – Jeder Mensch. Abgerufen am 1. November 2021 (deutsch).
- Bundesverfassungsgericht - Presse - Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung nach dem BND-Gesetz verstößt in derzeitiger Form gegen Grundrechte des Grundgesetzes. Abgerufen am 22. Mai 2020.
- https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/buecher/lesefruechte/der-wuerfel-100.html, abgerufen am 24. November 2019 – Rezension