Bielke (Adelsgeschlecht)
Bielke ist der Name eines schwedischen Adelsgeschlechts. Die Herren, Freiherren und Grafen Bielke zählen zu den ältesten, namhaftesten und einflussreichsten Geschlechtern des schwedischen Uradels. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Es besteht keine nachgewiesene Stammesverwandtschaft zum Geschlecht Bjelke in Schonen, Dänemark oder Norwegen.
Geschichte
Das Geschlecht stammt aus Småland bzw. Södermanland und erscheint zuerst mit Kettil, der eventuell mit Kettil Peterson urkundlich erwähnt in den Jahren 1266 und 1268, gleichzusetzen ist. Seine Söhne waren die Ritter Nils Kettilsson († nach 1279) und Ture Kettilsson († nach 1283). Ture Pedersson Bielke († 1577) führte als erster des Geschlechts den Namen Bielke. Hogenskild Bielke (* 1538; † 1605), wurde anlässlich der Krönung König Johann III. am 7. Oktober 1569 und Claes Bielke (* 1544; † 1623) am 19. Februar 1594 anlässlich der Krönung König Sigismund in den schwedischen Freiherrenstand gehoben. Sie traten auch unter den Namen Bielke af Åkerö oder Freiherren von Vik (friherre till Vik) auf.
Die Brüder Svante Bielke (* 1567; † 1609), schwedischer Reichskanzler und Nils Bielke (* 1569; † 1639), schwedischer Reichsrat, wurden 1608 in den schwedischen Freiherrenstand gehoben.
Mit Gunilla Bielke (* 1568; † 1597) brachte die Familie für die Jahre 1585 bis 1592 eine schwedische Königin hervor.
Der schwedische General, Generalgouverneur in Pommern und spätere Feldmarschall Freiherr Nils Bielke (1644–1716) wurde am 12. Oktober 1687 auf dem Stockholmer Schloss von König Karl XI. in den schwedischen Grafenstand erhoben und am 4. Februar 1689 auf dem Ritterhaus in die Grafenklasse introduziert (Nr. 29). Am 1. Juli 1688 nahm er zudem mit königlicher Erlaubnis den Reichsgrafenstand an.
Das Geschlecht Bielke spielte über mehrere Jahrhunderte eine sehr bedeutende Rolle in der schwedischen Geschichte. Noch heute besitzt die Familie umfangreiche Fideikommisse in Östergötland, darunter Schloss Sturefors.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Blau zwei goldene Balken oder ist auch 3 Mal von Gold und Blau geteilt. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein Pfauenrad.[1] Der schwedische Reichsrat Nils Turesson Bielke hatte im 14. Jahrhundert als Helmzier einen breitkrempigen Hut mit gezattelter Krempe, oben mit Pfauenfedern besteckt. Bei einer dänischen Linie dienen zwei wie der Schild bezeichnete Büffelhörner als Helmzier.
- Wappen des Reichsrats Nils Turesson Bielke, 1364 tot
- Wappen der preußischen Bielke in Siebmachers Wappenbuch 1878
- Wappen der dänischen Bielke in Danmarks Adels Aarbog 1886
- Variante des Stammwappens
Angehörige
- Gunilla Bielke (1568–1597), schwedische Königin
- Nils Turesson Bielke (1569–1639), schwedischer Staatsmann, Mitglied des Reichsrat
- Sten Svantesson Bielke (1598–1638), schwedischer Botschafter und Direktor der Protestantischen Union
- Sten Nilsson Bielke (1624–1684), schwedischer Staatsmann
- Nils Bielke (1644–1716), schwedischer General und Gouverneur von Schwedisch-Pommern
- Carl Gustaf Bielke (1683–1754), Sohn von Nils Bielke
- Nils Bielke, auch Nikolaus von Bielke, Nicolò Bielke (1706–1765), päpstlicher Kammerherr und römischer Senator
- Sten Carl Bielke (1709–1753), Mitbegründer der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften
- Ture Johan Bielke (1742–1792), Sohn von Sten Carl Bielke, Jurist, Reichsrat und beteiligter an der Mordverschwörung gegen König Gustav III. im Jahr 1793.
Literatur
- Bielke (Bjelke). In: Nils Linder (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 2: Barometer–Capitularis. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1878, Sp. 489–502 (schwedisch, runeberg.org – Familienartikel).
- Bielke. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon. 2. Auflage. Band 1: A–K. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S. 89–93 (schwedisch, runeberg.org).
- A. M. Diemer: Bielke. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 3: Benzolderivater–Brides. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1915, S. 203–304 (dänisch, runeberg.org – Familienartikel).
- G. Carlsson: Bielke, släkt. In: Band 4: Berndes–Block. Bonnier, Stockholm 1924, S. 141 ff. (sok.riksarkivet.se).
Weblinks
- Bielke bei Riddarhuset (schwedisch)
- Adliga ätten Bielke af Åkerö nr 8 †, Friherrliga ätten Bielke nr 6 † und Grevliga ätten Bielke nr 29 auf adelsvapen.com (schwedisch = Gustaf Elgenstierna: Den introducerade svenska adelns ättartavlor. Stockholm 1925–1936).
Einzelnachweise
- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, II. Band, 3. Abteilung, Der Adel des Königreichs Sachsen, Bauer & Raspe, Nürnberg 1857, S. 21.