Betriebsbahnhof Kirchheim
Der Betriebsbahnhof Kirchheim (Betriebsstellenbezeichnung FKHM) ist ein Betriebsbahnhof der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg im Bereich der osthessischen Gemeinde Kirchheim.
Kirchheim | |
---|---|
Ein ICE 1 Richtung Fulda passiert den Betriebsbahnhof (ca. 1991). | |
Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Abkürzung | FKHM |
Eröffnung | 1991 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Kirchheim |
Land | Hessen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 52′ 21″ N, 9° 35′ 17″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Hessen |
Auf dem Bahnhofsgelände steht eines der ersten Elektronischen Stellwerke in Deutschland.[1] Es steuert den Bahnhof, die beiden benachbarten Betriebsbahnhöfe sowie die dazwischen liegenden Strecke mit einer Gesamtlänge von rund 60 km.[2]
Lage und Aufbau
Der Betriebsbahnhof ist einer der aufwendigsten der Neubaustrecke. Neben den beiden durchgehenden Hauptgleisen stehen Richtung Fulda ein und Richtung Kassel zwei seitenrichtige Überholgleise zur Verfügung. Daneben sind vier Nebengleise auf der Ostseite des Bahnhofs vorhanden. Nördlich und südlich der Überholgleise liegen Gleiswechsel mit jeweils vier Weichen.
Das Bauwerk liegt zwischen zwei Tunneln im Wald.[2] Nördlich befindet sich der Schickeberg- und südlich der Krämerskuppetunnel. In beiden Tunneln liegen jeweils vier Weichen des Bahnhofs.[3]
Die nach dem Verzeichnis der örtlich zulässigen Geschwindigkeiten (VzG) zulässige Geschwindigkeit auf den durchgehenden Hauptgleisen im Bahnhof liegt bei 280 km/h.[4]
Geschichte
In der Planungs- und Bauphase war der Bahnhof Teil des Planungsabschnitts 15 im Mittelabschnitt der Neubaustrecke. Er wurde ursprünglich als Überholungsbahnhof Kirchheim Nord bezeichnet.[5]
In der Bauphase schlugen Lokalpolitiker wiederholt vor, am Bahnhof einen Güterumschlagplatz zwischen Straßen und Schiene zu errichten. Vorschläge aus der Lokalpolitik, den Bahnhof zum Personenbahnhof auszubauen, wurden von der Deutschen Bundesbahn abgelehnt.[6] Auch später wurde immer wieder vorgeschlagen, ein Umschlagzentrum einzurichten.[7]
Betrieb
1992 passierten etwa 60 bis 80 Güterzüge pro Nacht (zwischen 23:30 und 02:30 Uhr) den Bahnhof.[2]
Auf dem Gelände befindet sich eine Windwarnanlage. Bei mehr als 72 km/h Windgeschwindigkeit müssen Güterzüge die Geschwindigkeit reduzieren.[2]
Weblinks
- Gleise in Serviceeinrichtungen (PDF; 166 kB). Spurplan (S. 7) auf den Seiten der Deutschen Bahn AG
Einzelnachweise
- Ohne Autor: Jahresrückblick 1988. In: Die Bundesbahn. Jg. 65, Nr. 1, 1989, ISSN 0007-5876, S. 44.
- Mehr als 60 Züge in drei Stunden. In: Die Bahn informiert, Heft 3, 1992, S. 14–15, ZDB-ID 2003143-9.
- Streckensanierung Strecke 1733 SFS Kassel - Fulda (Ra 3b). (ZIP/PDF) PG Planung SFS Kassel-Würzburg, 30. Juli 2021, archiviert vom Original am 6. Januar 2022; abgerufen am 6. Januar 2022 (Datei RA3b.pdf Übersichtsskizze_Ra3b.pdf in ZIP-Datei).
- Baubeschreibung / Vorbemerkungen mit allgemeinen und technischen Angaben: SFS 1733 RA3b Oberbau Kassel-Fulda. (ZIP/PDF) DB Netz, 8. September 2021, S. 7 f., archiviert vom Original am 6. Januar 2022; abgerufen am 6. Januar 2022 (Datei Spezifische_Baubeschreibung_Oberbau_SFS1733 RA3b.pdf in ZIP-Datei).
- Bundesbahndirektion Frankfurt (M), Projektgruppe NBS Frankfurt am Main der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecken Hannover-Würzburg von Kassel bis Fulda, Köln - Rhein / Main im Direktionsbereich. 12-seitiges Leporello (10×21 cm), Frankfurt am Main, ohne Jahr (ca. 1984).
- Bernd Löwenberger: Kaum einer kennt ihn. In: Hersfelder Zeitung (Onlineausgabe), 11. März 2013.
- Christine Zacharias: Vom Lkw auf den Zug: Walter Glänzer (CDU) regt Güterumschlag im Beiersgraben an. In: hna.de. 22. November 2021, abgerufen am 22. November 2021.