Besselpark
Der Besselpark liegt im Berliner Ortsteil Kreuzberg im Straßenkarree Besselstraße, Friedrichstraße und Enckestraße. Er ist nach dem Astronom Friedrich Wilhelm Bessel benannt, der an der nahegelegenen Berliner Sternwarte tätig war.
Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Gegend in der Südlichen Friedrichstadt stark zerstört. Der Architekt Hans Scharoun erhielt im Zuge des Wettbewerbs Hauptstadt im Jahr 1957 die Aufgabe, das Gebiet neu zu entwickeln. Geplant war unter anderem ein Cityband, mit dem Berlin-Mitte über eine von vier Autobahntangenten an das Umland angebunden werden sollte. Eine dieser Tangenten sollte nördlich des Mehringplatzes entlangführen. Durch die Teilung Berlins wurde dieser Plan jedoch nicht weiter verfolgt.[1] So blieb dieser Bereich zunächst unbebaut.
Die Gegend erhielt durch die Internationale Bauausstellung 1987 neue Impulse. Geplant war zunächst, entlang der Besselstraße eine klassische Berliner Blockrandbebauung zu erstellen. Aus Kostengründen wurde das Bauvorhaben jedoch nicht weiter verfolgt. Schließlich entschied man sich zu einem Wettbewerb Parkanlagen in der Südlichen Friedrichstadt, den die Architekten Jasper Halfmann und Clod Zillich für sich entscheiden konnten. Die Jury überzeugte ein flexibles Konzept, das die Parkgrenze und Größe nicht statisch festlegte, sondern für eine mögliche Erweiterung des angrenzenden Blumengroßmarktes offen hielt. Insgesamt wurden von 1986 bis 1990 rund 1,89 Millionen Euro (3,7 Mio. DM) investiert.[2]
Im Jahr 1995 wurde der Platz schließlich zum Park entwickelt. Durch den Bau des Willy-Brandt-Hauses in der Stresemannstraße waren Mittel für Ausgleichsmaßnahmen vorhanden, die zur Begrünung der Anlage führten.[3]
Im südwestlichen Teil des Parks wurde am 12. September 2011 eine Skulptur des amerikanischen Künstlers Fletcher Benton auf einer bislang freien Fläche aufgestellt. Das Werk trägt den Titel „Tilted Donut Wedge with Two Balls“ (geteilter Donut mit zwei Bällen). Das Werk ist eine Schenkung des Künstlers, der eine Werkserie im Georg-Kolbe-Museum präsentierte. Flechter übergab je eine weitere Skulptur der amerikanischen Botschaft sowie dem Vivantes-Krankenhaus.[4]
Literatur
- Internationale Bauausstellung Berlin 1987 – Projektübersicht. 1. Auflage. Bauausstellung Berlin GmbH, Berlin 1987.
Weblinks
Einzelnachweise
- Südliche Friedrichstadt. Strategien für den Kreuzberger Teil der historischen Mitte von Berlin – Arbeitsbericht. (PDF; 6,0 MB) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 2007; abgerufen am 31. März 2011.
- Internationale Bauausstellung Berlin 1987 – Projektübersicht. Bauausstellung Berlin GmbH, S. 161.
- Erster Baum im Besselpark. In: Berliner Zeitung, 21. Oktober 1995.
- Rathaus aktuell: Wowereit nahm eine Stahlskulptur des amerikanischen Künstlers Fletcher Benton entgegen (Memento vom 14. Oktober 2011 im Internet Archive) auf berlin.de, abgerufen am 8. Oktober 2011.