Bertram Rickmers
Bertram Rickmer Clasen Rickmers (* 1952 in Bremerhaven) ist ein deutscher Manager und Reeder.
Leben
Rickmers ist der älteste Sohn von Bertram R. J. Rickmers (1917–1971) und Ehefrau Christa Rickmers (1927–2003). Der Unternehmer und Politiker Erck Rickmers ist sein Bruder.[1] Einen Teil seiner Schulzeit verbrachte Rickmers im an der Schlei gelegenen Internat Louisenlund und fuhr nach dem Abitur für einige Zeit auf der Peter Rickmers zur See. Anschließend verbrachte er rund ein Jahr in China und studierte danach einige Semester Jura, wechselte zum Fach Volkswirtschaft und schloss dieses Studium 1980 in Freiburg mit dem Diplom ab.
Nach mehreren Auslandsaufenthalten bei verschiedenen Reedereien kam er auf die Bremerhavener Rickmers-Werft, die von seinem Onkel Claus Rickmers geleitet wurde. Hier war er einige Zeit als Verkaufsleiter tätig und machte sich mit einem für das Ausland geltenden exklusiven Verkaufsrecht für Rickmersschiffe auf Provisionsbasis selbstständig. Das exklusive Verkaufsrecht galt für ein Jahr und mit der von ihm 1982 gegründeten Marine und Contracting GmbH (MCC Marine Consulting & Contracting) zog er 1984 nach Hamburg.
Da sich Schiffe zu dieser Zeit schwer verkaufen ließen, half er den Reedern bei der Kapitalbeschaffung und begleitete sie bei der Neubaurealisierung. Das war mit ein Grund, 1984 die eigene Reederei B. Rickmers GmbH & Cie. KG zu gründen und einen Neubau (Bau-Nr. 401 vom Typ 49-L) bei der Rickmers-Werft zu bestellen, außerdem sicherte er sich die Rechte an den Bauplänen.
B. Rickmers GmbH & Cie. KG
Dieses erste Schiff der Reederei, die Patricia Rickmers (14.200 tdw), gehörte zum Typ 49-L, einem sehr erfolgreichen Schiffstyp, von dem noch zwei weitere von der Werft gebaut wurden, bevor sie für immer die Pforten schloss. Mit der Übernahme der kleinen Tanker Jan (3.280 tdw) sowie Oliver (4.400 tdw) von der Bremer DS Tankschifffahrt GmbH & Cie. erfolgte ab 1986 der Ausbau der Reederei. Aus einer Zwangsversteigerung erwarb er 1987 den Roll-on/Roll-off-Frachter Berulan (4.250 tdw). Der in Mai Rickmers umbenannte Roll-on/Roll-off-Frachter (3.500 tdw) wurde 1989 und das Frachtmotorschiff Sphie Rickmers (7.250 tdw) 1990 übernommen. Als Reeder engagierte er sich 1991 mit weiteren Tankerzukäufen und erwarb fünf Küstentanker von der niederländischen Reederei Nedlloyd Bulkchem NV.
1991 wurden auf der Stocnia Szczecinska das Containerschiff R. C. Rickmers vom Typ B-170 gebaut, das nach geringfügig geänderten Plänen dem Schiffstyp 49-L der Rickmers-Werft entsprach. Unter exklusiver Vermittlung von Bertram Rickmers lief dieser Schiffstyp anschließend fast 40 mal in Stettin für deutsche Reeder vom Stapel. Danach wurden von Bertram Rickmers fast ausschließlich Containerschiffe bestellt und an internationale Linienreedereien verchartert. Anfang 2017 besaß oder managte die Bertram-Rickmers-Gruppe als eine der ganz großen Charterreedereien mehr als 100 Containerschiffe und rund 30 Massengut- oder Spezialschiffe.
Am 15. November 2016 meldete die Tochtergesellschaft Rickmers Maritime Trust mit Sitz in Singapur Zahlungsunfähigkeit an. Am 1. Juni 2017 folgte der Insolvenzantrag auf Eigenverwaltung beim Amtsgericht Hamburg. Im September 2017 übernahm ein vom Bremer Unternehmer Kurt Zech geführtes Konsortium (Bremer Reederei Zeaborn) das globale Schiffsmanagement, das Kerngeschäft der weitverzweigten Rickmers-Gruppe.
The Asian Steamship Company
Rickmers gründete bereits im Oktober 2015 die The Asian Spirit Company, die zunächst in gebrauchte Containerschiffe investierte.[2] 2016 bestellte das Unternehmen acht Neubauten bei der chinesischen Werft Fujian Mawei Shipbuilding. Die Containerschiffe mit einer Kapazität von rund 1160 TEU sollen ab April 2019 abgeliefert werden.
Literatur
- Gert Uwe Detlefsen und Jörn Lindner: Rickmers, Deutsche Reedereien Band 35, 2009, Verlag Gert Uwe Detlefsen Bad Segeberg
Einzelnachweise
- Rickmers – ein Leben für die Schifffahrt. In: ndr.de. Stand 2. Juni 2017, abgerufen am 4. Juni 2017.
- Bertram Rickmers established second holding company in 2015, Daily Briefing, Lloyd’s List, 6. November 2017 (PDF, 5,9 MB). Abgerufen am 4. März 2019.