Bernhard Boecker
Bernhard Boecker (* 15. Mai 1768 in Hohenlimburg; † 17. April 1847 ebenda), deutscher Drahtzieher und Gründer einer Drahtweberei in Hohenlimburg.
Bernhard Boecker lernte die Technik der Drahtherstellung in der väterlichen Drahtzieherei im Nahmerbachtal, einem Nebenfluss der Lenne in Westfalen. Seine Technik, Stricknadeln aus in der Rolle gezogenem Draht herzustellen, brachte ihm früh den Spitznamen „Strickstock-Berend“ ein.[1]
Boecker entwickelte ab dem Herbst 1816 die bis dahin in England produzierte Sicherheits-Grubenlampe weiter, die sogenannte Davy-Lampe des Chemikers Humphry Davy.
Auf Anregung durch den Preußischen Bergrat Jacob Nöggerath und den damaligen Gewerbeschuldirektor Adam Storck verbesserte er die englische Davy-Lampe, indem er für die Grubenlampe auf einem zum Drahtwebstuhl umgeformten Leinwandwebstuhl[2] einen Messingdraht fertigte, der feinmaschiger als bei dem englischen Vorbild war, außerdem besaß die Lampe nur drei Verstrebungen statt fünf und lieferte mehr Licht.
Die Boecker-Lampe wurde ab Sommer 1817 aus Messing und aus Eisen angeboten, und vor allem die Lampe aus Eisen war deutlich preiswerter als das Original aus England. Sie kam in den damaligen Kohlerevieren am Niederrhein und in Westfalen zum Einsatz. Die Nachfrage lief so hervorragend, dass Boecker mit der Produktion kaum nachkam. 1822 erhielt Boecker für die Qualität seines Modells durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen auf der Ausstellung für vaterländische Gewerbeerzeugnisse in Berlin den 1. Preis.
1826 gründete Boecker zusammen mit Carl Haver in Hohenlimburg die Drahtweberei „Boecker & Haver“, Vorläufer der heutigen Bernhard Boecker Kaltwalzwerk GmbH + Co., und 1931 besichtigte der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, die Boeckersche Drahtweberei mit einer Delegation. Boecker starb als wohlhabender Mann im Jahr 1847.
Einzelnachweise
- Bernhard Boecker In: Deutsche Biographische Enzyklopädie, 2. Ausgabe 2005
- Bernhard Boecker Kaltwalzwerk - Ursprung und Gründung des Unternehmens
Weblinks
- Lutz Risse: Hohenlimburger mit bedeutender Erfindung In: Westfalenpost Hagen, 28. Juli 2017