Berne (Emscher)
Die Berne ist ein kleiner Fluss, der in der Stadt Essen entspringt. Sie ist ein linkes Nebengewässer der Emscher.
Berne | ||
Kanalisierte Berne kurz vor der Mündung | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 27728 | |
Lage | Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Emscher → Rhein → Nordsee | |
Quelle | In Essen 51° 27′ 49″ N, 7° 0′ 47″ O | |
Quellhöhe | 55 m ü. NN[1] | |
Mündung | In Ebel in die Emscher 51° 30′ 19″ N, 6° 56′ 30″ O | |
Mündungshöhe | 33 m ü. NN[1] | |
Höhenunterschied | 22 m | |
Sohlgefälle | 2,6 ‰ | |
Länge | 8,6 km[2] | |
Einzugsgebiet | 62,12 km²[2] | |
Linke Nebenflüsse | Borbecker Mühlenbach, Pausmühlenbach | |
Rechte Nebenflüsse | Stoppenberger Bach | |
Großstädte | Essen, Bottrop |
Verlauf und Geschichte
Die Bernequelle liegt etwa zwei Kilometer südlich der Essener Innenstadt im Südviertel. Da die Berne heute ab Quelle und im Verlauf der ersten Kilometer unterhalb des Stadtzentrums kanalisiert ist, erinnern die Bernestraße und die Straße „Am Bernewäldchen“ daran. Letztere Bezeichnung taucht erstmals 1887 in den Katasterbüchern auf. Mit dem Bernewäldchen, in dem die Bernequelle lag, war der sogenannte Klostermannsbusch gemeint, der zum ehemaligen Hof Klostermann (später Schnutenhaus) gehörte. Das Land des Bernewäldchens wurde 1904 mit dem Hof und dem damaligen Ausflugslokal durch Ernst Schnutenhaus aus Huttrop an die Stadt Essen verkauft. Sie legte den Hof 1904 nieder, um auf dem Gebiet die Siedlung Eigenheim zu errichten.[3]
Nördlich der Innenstadt nahe der Universität tritt die Berne an der Grillostraße als kanalisierter Vorfluter der Emscher zutage. Sie fließt nach Norden, Richtung Altenessen, wo der Stoppenberger Bach einmündet, und weiter nach Vogelheim, dort in westlicher Richtung und schließlich in nördlicher Richtung zur Mündung in die Emscher in Bottrop-Ebel, nördlich von Essen-Bergeborbeck. An der Stadtgrenze zwischen Essen und Bottrop wird die Berne zuvor durch einen Düker unter dem Rhein-Herne-Kanal hindurchgeführt.
Zukunft
Die Essener Emscherzuflüsse, zu denen auch der Schwarzbach und der Borbecker Mühlenbach gehören, dienten bis heute meist der Abfuhr von Abwasser, werden aber im Rahmen des Emscherumbaus durch die Emschergenossenschaft renaturiert und in das städtische Umfeld integriert. Dabei wird auch an neue Naherholungsgebiete gedacht. Der erste Spatenstich zum Umbau der Berne fand am 22. Januar 2016 im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Kufen statt.[4]
Die Berne wird von der Quelle bis zur Grillostraße jedoch ein verrohrter Schmutzwasserbach bleiben. Regenwasser von benachbarten Flächen, wie dem Uni- und dem RWE-Gelände, soll ein neues Fließgewässer speisen, das den ursprünglichen Weg des Bachlaufes wieder zugänglich und erlebbar macht. Ein entsprechender Grünzug mit Rad- und Fußweg, mit Anbindung an den entstehenden Krupp-Gürtel, soll die Innenstadt an den Essener Norden anbinden. (Stand: 2007)
Die ehemalige Kläranlage Bernemündung in Bottrop-Ebel wurde im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 zum Bernepark umgebaut.
Literatur
- Walter Semmler: Die Bernequelle; In: Die Heimatstadt Essen, Jahrgang 1966/67, Seite 107
Einzelnachweise
- Deutsche Grundkarte 1:5000
- Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW
- Erwin Dickhoff: Essener Straßen. Hrsg.: Stadt Essen–Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. Klartext-Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1, S. 31.
- Oberbürgermeister beim ersten Spatenstich für den Berne-Umbau; In: Pressemeldung der Stadt Essen vom 25. Januar 2020