Bernd Richard Deutsch
Leben
Bernd Richard Deutsch wuchs im niederösterreichischen Wöllersdorf auf und erhielt während der Gymnasialzeit Kompositionsunterricht bei Leopold Brauneiss am Josef-Matthias-Hauer-Konservatorium Wiener Neustadt.[1] Nach der Matura studierte er von 1995 bis 2003 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Tonsatz bei Dietmar Schermann, Komposition bei Erich Urbanner (Diplom 2001) sowie elektroakustische Komposition bei Dieter Kaufmann.[1] Ergänzend besuchte er 1996 einen Kurs bei Ivana Loudová im Rahmen der Internationalen Sommerakademie Prag–Wien–Budapest. Im Jahr 1999 war er Teilnehmer der 7. Internationalen Akademie für Neue Komposition und Audio Art in Schwaz/Tirol teil (Komposition bei Bogusław Schaeffer, Computermusik bei Marek Chołoniewski), 2000 beim Bartók-Seminar Szombathely (Manuel Hidalgo), 2011 beim Composer–Conductor-Workshop Grafenegg (HK Gruber, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich) und im selben Jahr einer Meisterklasse von Detlev Glanert im Rahmen des Kompositionspreises der Bregenzer Festspiele.
Deutsch lebt freischaffend als Komponist in Wien. Aufträge erhielt er u. a. vom Ensemble die reihe, den Klangspuren Schwaz, dem ORF, der Basel Sinfonietta, dem hr-Sinfonieorchester, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Concertgebouworkest Amsterdam, NCPA China, dem Staatstheater Stuttgart und dem SWR Stuttgart; weiters vom Festival Wien Modern, bei dem er 2013 einer der Hauptkomponisten war. Seine Werke wurden etwa bei der Biennale Neue Musik Hannover, Eclat Stuttgart, dem Festival Hörgänge Wien, den Klangspuren Schwaz, dem START Festival in Salzburg, im Wiener Musikverein, beim Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, beim Seoul Philharmonic Orchestra, beim Klangforum Wien und dem Ensemble Modern aufgeführt. Das Philharmonia Orchestra London widmete ihm im Jahr 2017 ein Porträtkonzert, und seit 2018/19 ist er dem Cleveland Orchestra als „fellow composer“ assoziiert.
Auszeichnungen
- 1994: Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich
- 1995: 2. Preis beim Kompositionswettbewerb der Ernst-Vogel-Stiftung
- 1997: 2. Preis beim Kompositionswettbewerb Biennale Neue Musik Hannover, Förderpreis der Theodor-Körner-Stiftung
- 2002: Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien[2]
- 2002: erneut Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich
- 2003: Förderungspreis für Musik der Republik Österreich
- 2009: Förderungspreis für Musik der Stadt Wien[3]
- 2010: Österreichisches Staatsstipendium für Komposition
- 2011: Würdigungspreis des Landes Niederösterreich
- 2011: 2. Preis beim Toru Takemitsu Composition Award[4]
- 2011: erneut Förderpreis der Theodor-Körner-Stiftung
- 2013: Erste-Bank-Kompositionspreis[5]
- 2014: Hindemith-Preis[6]
- 2015: Preis der Stadt Wien für Musik[7]
- 2015: Paul Lowin Prize für Orchesterkomposition
- 2016: Stipendium der Civitella Ranieri Foundation
- 2017: erneut Österreichisches Staatsstipendium für Komposition
Werke (Auswahl)
Ensemblemusik
- Fagottkonzert – für Fagott und Kammerorchester (1994)[8]
- ... minus X – für Bassklarinette, Marimbaphon und Klavier, op. 3 (1998/1999)[8][9]
- Zwischenräume – Für Violoncello und Klavier, op. 4 (1999)[8]
- Traumspiel – für Streichquartett, op. 6 (2000)[8]
- Fixe Ideen – für Gitarrenquartett, op. 7 (2000/2001)[8]
- The Bells – Skizzen zum gleichnamigen Gedicht von Edgar Allan Poe für 4 Sänger (oder Chor), 3 Schlagzeuger und Orgel, op. 10 (2002/2003)[8]
- ...wer weint, der sucht nach seiner Melodie... – Zyklus nach Gedichten von Nelly Sachs, op. 11 (2003)[8]
- Curriculum vitaeMonumentum pro Ingeborg Bachmann für Klaviertrio, op. 14 (2005)[8]
- Variationen – für Klarinette, Akkordeon, Violine, Viola und Kontrabass, op. 16 (2006)[8]
- ...auf dem Weg... – Ein Dies Irae nach Francis Bacons „Study for a Portrait of van Gogh III“ für 7 Violen, op. 17 (2006)[8]
- Concerto da camera – für 15 Instrumente, op. 21 (2007/2008)[8]
- Souvenirs d’une aura – für Klavier zu 4 Händen, op. 24 (2008)[8]
- 3 Stücke – für 2 Fagotte, op. 27 (2009/2010)[8]
- ...aus Waseer Seele – für 8 Violoncelli, op. 32 (2011)[8]
- Mad Dog – für Ensemble, op. 33 (2011)[8] opus?
- 2. Streichquartett – für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 34 (2012)
- Dr. Futurity – für Ensemble, op. 36 (2012/2013)[8]
Solomusik
- Gespräch über Bäume – für Klavier, op. 1 (1997)[8]
- Toccata octophonica – für Orgel solo, op. 13 (2004/2005)[8]
- Aura – für Klavier, op. 19 (1994/2007)[8]
- Orcus – für Kontraforte, op. 22a (2007)[8]
- ictus – für Schlagzeug solo, op. 31 (2011)[8]
- Okeanos – Konzert für Orgel und Orchester, op. 38 (2014/15)[8] opus?
- Χρωμα (Chroma) – 2 kleine Stücke für Flöte solo, op. 18 (2007)[8]
- Spätwerk – für Klavier, op. 30 (2010/2011)[8]
Orchestermusik
- Musik zu einem imaginären Drama – für Kammerorchester, op. 5 (1999)[8]
- idiot – Melodram für Sprecher und Orchester nach Konrad Bayer, op. 12b (2001)[8]
- Martyrium oder Die Dinge sind – Neurotisches Oratorium für Soli, Chor und Orchester, mit Tonband- und Filmzuspielungen, op. 12 (2001–2005)[8]
- Aurora – Fantasie für Orchester, op. 23 (2008)[8] opus?
- φ – Für Kammerorchester (2009–2010)[8]
- subliminal – für Orchester, op. 29 (2010)[8]
- Konzert für Trompete, Posaune, Tuba und Orchester – für Soloinstrument(e) und Orchester, op. 37 (2013/2014)[8]
- Murales – für Orchester und Ensemble, op. 41 (2016–2018)[8]
- Balera – für Orchester (2017)[8]
- Intensity – für Orchester (2019/20)
- Konzert für Saxophonquartett und Orchester (2021)
Sonstige
- Die Verwandlung – Kammeroper in 9 Szenen nach Franz Kafka, op. 2 (1997/1998)[8]
- Lingua – für 16 Stimmen oder 16-stimmigen gemischten Chor, op. 37 (2016)
- DistanzKomposition – Bassklarinettenmusik mit Gastvortrag op. 9 (2000/2001)
- ictus II – für zwei Klaviere und zwei Percussionisten (2015)
- Konzert – für Violoncello und Orchester (2016–19)
- Phaenomena – Musik für Sheng und Orchester (2018)
- Phaenomena – Musik für Akkordeon und Orchester (2018)
Weblinks
Einzelnachweise
- mica (Aktualisierungsdatum: 1. Februar 2021): „Biografie Bernd Richard Deutsch“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/68676 (Abrufdatum: 21. Mai 2021).
- Ernst-Krenek-Preis - Preisträger auf Wien Geschichte Wiki (abgerufen am 21. Mai 2021)
- Förderungspreis der Stadt Wien - Preisträger auf Wien Geschichte Wiki (abgerufen am 21. Mai 2021)
- Toru Takemitsu Compositions Award, Results 2011 auf operacity.jp (abgerufen am 21. Mai 2021)
- Erste Bank Kompositionspreis auf sponsoring.erstebank.at (abgerufen am 21. Mai 2021).
- Paul-Hindemith-Preis für Bernd Richard Deutsch auf kulturpreise.de (abgerufen am 21. Mai 2021)
- Preis der Stadt Wien - Preisträger auf Wien Geschichte Wiki (abgerufen am 21. Mai 2021)
- mica (Aktualisierungsdatum: 1. Februar 2021): „Werkeverzeichnis Bernd Richard Deutsch“. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/werke-von-komponisten/68676 (Abrufdatum: 21. Mai 2021).
- „Werkeverzeichnis von Bernd Richard Deutsch“ auf: Internetauftritt von Bernd Richard Deutsch, abrufbar unter http://www.berndrdeutsch.com/works.htm (abgerufen am 21. Mai 2021)