Berliner Verlag
Die Berliner Verlag GmbH ist ein deutscher Verlag, der dem Ehepaar Silke und Holger Friedrich gehört. Er war bis 2017 im Haus des Berliner Verlages am Alexanderplatz ansässig und hat seitdem seinen Sitz im Feratti-Gebäude am Spittelmarkt.[1]
Berliner Verlag | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1945 |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Leitung | Mirko Schiefelbein Christoph Stiller |
Branche | Medien |
Website | berlinerverlag.com |
Geschichte
Der Berliner Verlag wurde 1945 im Ostteil Berlins als Zeitungs- und Zeitschriftenverlag gegründet und war bis 1990 im Besitz des SED-Parteibetriebs Zentrag.[2][3][4][5]
Der Verlag war spezialisiert auf Zeitungen und Zeitschriften aus und für Berlin und gab folgende Zeitungen und Zeitschriften heraus:
- Berliner Zeitung als Tageszeitung
- BZ am Abend als Tageszeitung
- Freie Welt als Unterhaltungszeitschrift
- Wochenpost als Wochenzeitung
- FF dabei als Fernsehzeitschrift
- Neue Berliner Illustrierte als Unterhaltungszeitschrift
- Für Dich als Unterhaltungszeitschrift (Frauenzeitschrift)
- horizont als Zeitschrift für außenpolitische Themen, Ideologiefragen, Länderinformationen und Reiseberichte
- Die Schatulle als Literaturzeitschrift
Verlagsleiter war bis zu seinem Tod 1967 Hermann Leupold und danach bis 1983 Rudolf Barbarino.
1990, nach der politischen Wende, ging der Verlag in ein Joint Venture aus Maxwell Communications und Gruner + Jahr. 1992 übernahm Gruner + Jahr den Verlag allein und verkaufte ihn 2002 an die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Das Bundeskartellamt untersagte diesen Verkauf wegen einer marktbeherrschenden Stellung, denn Holtzbrinck gibt in Berlin bereits den Tagesspiegel heraus. Deshalb gehörte der Verlag bis 2005 formal noch zu Gruner + Jahr, de facto trug jedoch Holtzbrinck die Verantwortung.
Im Oktober 2005 verkaufte die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck den Verlag an die BV Deutsche Zeitungsholding, die zur Mecom Group gehörte. Die Mitarbeiter des Verlags protestierten bis zuletzt gegen die Übernahme, da Stellenstreichungen befürchtet wurden. Der Verkauf wurde im November 2005 vom Bundeskartellamt genehmigt.[6][7]
Am 12. Januar 2009 verkaufte die überschuldete Mecom Group den Verlag und ihre weiteren deutschen Verlagsaktivitäten an die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg.[8] Seitdem war der Berliner Verlag eine Tochtergesellschaft im PMB Presse- und Medienhaus Berlin von M. DuMont Schauberg (65 %) und dem Heinen-Verlag (35 %).[2]
Zum Jahresende 2015 übernahm die DuMont Mediengruppe die Anteile des Kölner Heinen-Verlags an der PMB Presse- und Medienhaus Berlin GmbH & Co KG. Damit wurde der Berliner Verlag eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der DuMont Mediengruppe.[9] Zum 1. November 2016 wurden die Redaktionen der Berliner Zeitung und des Berliner Kuriers durch die Berliner Newsroom GmbH abgelöst, die als Dienstleister die Inhalte der beiden Zeitungen erstellt.[10]
Im September 2019 wurde der Verkauf des Berliner Verlags an das Berliner Unternehmerpaar Silke und Holger Friedrich bekannt.[11][12] Das Bundeskartellamt stimmte am 30. September 2019 der Übernahme zu.[13] Am 1. November 2019 wurde Michael Maier Herausgeber der Berliner Zeitung und Vorsitzender der Geschäftsführung des Berliner Verlags.[14] Das Amt des Vorsitzenden der Geschäftsführung legte er am 20. Juli 2020 nieder, blieb aber Herausgeber.[15]
Portfolio
Im Berliner Verlag erscheinen:
- Berliner Zeitung, Tageszeitung
- Berliner Kurier, Boulevardzeitung
Ehemals im Berliner Verlag erschienen:
- tip, Stadtmagazin (bis 2013)
- BerlinOnline.de, Onlineportal (bis 2017)[16]
- Berlin.de, Onlineportal (bis 2021)[17]
- Berliner Abendblatt, Anzeigenzeitung (bis 2021)
Weblinks
- Literatur von und über Berliner Verlag in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Website des Berliner Verlags
Einzelnachweise
- Berliner Verlag zieht in Feratti-Neubau und richtet sich neu aus berliner-zeitung.de, 19. Mai 2016
- Geschichte dumont-berlin.de
- von Helma Nehrlich: Berliner, wie haste dir verändert. In: M - Menschen Machen Medien (ver.di). Abgerufen am 6. November 2019 (deutsch).
- Die Presse in der DDR. In: ndr.de. 7. Oktober 2009, abgerufen am 3. November 2020.
- Jasmin Wiedemann: Mitgefangen, mitverkauft. Waxmann Verlag, ISBN 978-3-8309-5362-3 (google.de [abgerufen am 6. November 2019]).
- Protest gegen Übernahme: Berliner Verlag geht auf die Straße. In: Spiegel Online. 19. Oktober 2005, abgerufen am 19. Dezember 2014.
- Berliner Verlag – Weg frei für Montgomery. manager-magazin.de, 25. November 2005.
- DuMont Schauberg: Verlag kauft Zeitungen der Mecom-Gruppe. In: fr-online.de. 13. Januar 2009, abgerufen am 19. Dezember 2014.
- Heinen stößt Anteile an Berliner Verlag und Mopo ab – DuMont künftig Alleingesellschafter meedia.de, 4. Januar 2016
- DuMont baut neuen integrierten Newsroom in Berlin berliner-zeitung.de, 27. Oktober 2016
- Unternehmerpaar kauft „Berliner Zeitung“. In: FAZ.net. 17. September 2019, abgerufen am 17. September 2019.
- Das sind die neuen Eigentümer des Berliner Verlags. In: kress news. 17. September 2019, abgerufen am 17. September 2019.
- Kartellbehörde genehmigt Verkauf von Verlag mit „Berliner Zeitung“. In: handelsblatt.com. 4. Oktober 2019, abgerufen am 2. November 2019.
- Neue Führung beim Berliner Verlag. In: tagesspiegel.de. 1. November 2019, abgerufen am 1. November 2019.
- Nach nur acht Monaten an der Spitze: Maier gibt Geschäftsführung des Berliner Verlags ab. In: kress.de. 20. Juli 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
- DuMont: Berliner Verlag stellt Betrieb von BerlinOnline.de ein meedia.de, 8. Februar 2017
- Land betreibt Serviceportal "berlin.de" jetzt in Eigenregie zeit.de, 1. Juli 2021