Bergkirche Oybin
Die evangelische Bergkirche (auch: Dorfkirche) ist eine barocke Saalkirche in der Gemeinde Oybin im Landkreis Görlitz in Sachsen. Sie gehört zur Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Zittauer Gebirge-Olbersdorf im Evangelisch-lutherischen Kirchenbezirk Löbau-Zittau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Geschichte und Architektur
Die am Fuße des Berges Oybin gelegene Kapelle wurde von Johann Georg Scholze im Jahr 1709 erbaut. In den Jahren 1732–1734 wurde die Kirche nach Westen um zwei Fensterachsen erweitert und ein hölzerner eingezogener Turm mit Haube und Laterne errichtet. Die Holzarbeiten wurden von Andreas Kühnel aus Zittau geschaffen. Der Grundriss ist unregelmäßig, weil die nordwestliche Ecke vom Felsen gebildet wird; das Bauwerk wird durch ein abgewalmtes Dach gedeckt. Der Erweiterungsbau ist an seinen größeren, rundbogigen Fenstern erkennbar. An der Ostseite ist die Sakristei angebaut. Das Bauwerk wurde 2008 mit Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz restauriert.
Ausstattung
Das stimmungsvolle Innere ist durch die Bemalung der zweigeschossigen Holzemporen und die Holzkassettendecke geprägt, welche in den Jahren 1723 und 1737 durch Christian Schmied ausgeführt wurde. Die Emporen setzen sich auch hinter dem Altar fort. Die Grisaillemalereien der unteren Empore ist mit Darstellungen zum Vaterunser, diejenigen an der oberen zu den Seligpreisungen und dazwischen liegenden gemalten Gehängen gestaltet. Vom selben Maler stammen auch die biblischen Darstellungen an den Deckenfeldern, welche von Westen nach Osten christliche Emblemata, den Sündenfall, die Erlösung, das Jüngste Gericht und Gottvater zeigen. Zwischen den Tafeln sind florale Ornamente gemalt.
Der ursprüngliche Altar von 1712 wurde durch einen Kanzelaltar ersetzt, der 1773 vom Bildschnitzer Max aus Bürgstein und den Maler Cuno aus Zittau geschaffen wurde. Zwischen einem Säulenaufbau mit seitlichen Schleierbrettern befindet sich über dem hohen Sockel ein bauchiger, floral ornamentierter Kanzelkorb. Über den vorspringenden Säulen ist ein Segmentgiebel mit Strahlenglorie angeordnet. Unter der Kanzel ist ein Relief mit einer Abendmahlsdarstellung angebracht. Die achteckige Taufe mit Holzdeckel vom Anfang des 18. Jahrhunderts wurde 1754 aus Wittgendorf übernommen. Die Orgel ist ein Werk der Firma Georg Schuster Orgelbau aus dem Jahr 1987 mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal, das in einem barocken Gehäuse von Johann Gottlieb Tamitius aus dem Jahr 1754 untergebracht ist, das ebenfalls aus Wittgendorf stammt.[1]
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen I. Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 680–681.
- Alfred Moschkau: Das Kirchlein am Oybin. Menzel, Zittau 1884 (Digitalisat)