Benoît Quersin
Benoît Quersin (* 24. Juli 1927 in Brüssel; † 1993) war ein belgischer Jazz-Bassist und Musikethnologe.
Quersin wurde bekannt durch seine Zusammenarbeit mit den während der 1950er Jahre in Paris arbeitenden Künstlern wie Chet Baker, Emmett Berry, Jay Cameron, Blossom Dearie, Lionel Hampton, Jonah Jones, Zoot Sims, Clark Terry oder Lucky Thompson. Daneben spielte er mit Jack Diéval, Stéphane Grappelli, Bobby Jaspar, Jacques Pelzer, Henri Renaud, Fats Sadi, Martial Solal, René Urtreger und Jean-Louis Viale. 1962 nahm er mit Chet Baker und Bobby Jaspar in Italien auf; 1963 spielte er bei René Thomas. Aus späteren Jahren liegen keine Aufnahmen mit ihm vor. Er war dann kurz als Manager des 'Jazzclubs Blue Note in Brüssel tätig und wirkte an einigen Jazz-Radioshows des belgischen Radiosenders RTBF mit.
Seine letzten Jahrzehnte verbrachte er in Afrika, in Kamerun, Zaïre und Zentralafrika, wo er sich als Musikethnologe betätigte und einer der Beiträger zu Musikgeschichte in Bildern: Zentralafrika (1986) war. Auch dokumentierte er west- und zentralafrikanische Musik und produzierte entsprechende Schallplatten wie Musiques De L'ancien Royaume Kuba. 1993 drehte er den Kurzfilm Blanche-Neige en Afrique. In Kinshasa war er auch Mentor für junge Musiker des Afropop wie Vincent Kenis.
Musikethnologische Veröffentlichungen
- Ekonda 2 volumes, 1. Bobongo de Bongila; 2. Sortie de la Walé, Fonti Musicali, Institut des Musées Nationaux du Zaïre, 1994, 2 CD + 2 livrets
- Muziek van de Bafia, Kameroen, Koninklijk Museum voor Midden-Afrika, Tervuren, Belgische Radio en Televisie, 1972
Literatur
- Richard Cook, Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz Recordings. 8. Auflage. Penguin, London 2006, ISBN 0-14-102327-9.
- Leonard Feather, Ira Gitler: The Biographical Encyclopedia of Jazz. Oxford University Press, New York 1999, ISBN 0-19-532000-X.
- Ch. Lonkama, In memoriam Benoît Quersin, Annales Æquatoria 14 (1993): 635
Weblinks
- Porträt von Quersin auf SR 2 (2009)
- Porträt und Diskographie bei jazzbelgium.com
- Hinweise bei Afropop.com (Memento vom 16. Juni 2010 im Internet Archive)