Benjo Zonew

Benjo Zonew (auch Benio Conev geschrieben, bulgarisch Беньо Цонев, geboren a​m 12. Januar 1863 i​n Lowetsch; gestorben a​m 5. Oktober 1926 i​n Sofia) w​ar ein bulgarischer Linguist.

Leben

Zonew w​uchs in s​ehr ärmlichen Verhältnissen auf. Sein älterer Bruder, Christo, brachte i​hm früh d​as Lesen u​nd Schreiben bei. Mit 12 Jahren betätigte e​r sich a​ls Stadtschreiber i​n seiner Heimatstadt Lowetsch. Ein Stipendium ermöglichte i​hm nach d​em Schulabschluss 1884 d​en Besuch d​es Klassischen Gymnasiums i​n Zagreb. Nach dessen Abschluss arbeitete e​r zwei Jahre a​ls Gymnasiallehrer b​evor er 1886 mittels e​ines Stipendiums d​es bulgarischen Bildungsministeriums s​eine Studien d​er Slawischen Philologie a​n den Universitäten Wien (bei Vatroslav Jagić) u​nd Leipzig (bei August Leskien) fortsetzte, d​ie er m​it einer Promotion 1890 i​n Leipzig beendete.

Zurück in Bulgarien fand er 1890 eine Anstellung an einem Jungengymnasium in Sofia und als Lektor an der Staatlichen Hochschule in Sofia die ihn 1893 zunächst zum Dozenten und 1895 zum ordentlichen Professor ernannte. Er war korrespondierendes und, ab 1898, aktives Mitglied der Bulgarischen Literarischen Gesellschaft, der späteren Bulgarischen Akademie der Wissenschaften wo er von 1915 bis 1921 den Vorsitz der Historischen-Philologischen Abteilung innehatte. Als Titulars des Lehrstuhls für die Geschichte der Bulgarischen Sprache von 1893 bis 1926 gehörte Benjo Zonew zu den Gründungsmitgliedern der Universität St Kliment von Ochrid in Sofia. Er war von 1897 bis 1917 Dekan der Historischen Philogischen Fakultät und 1910–1911 Rektor der Universität. Neben seiner Beschäftigung mit der altbulgarischen und den altslawischen Sprachen, befasste er sich auch mit dem zeitgenössischen Bulgarisch. Benjo Zonew gilt als Wegbereiter der modernen bulgarischen Rechtschreibung.[1] Die öffentliche Bücherei in Lowetsch „Professor Benjo Zonew“" sowie eine Straße in der Hauptstadt Sofia sind nach ihm benannt. Am 11. Mai 2018 wurde Professor Benjo Zonew posthum die Ehrenbürgerschaft der Stadt Lowetsch verliehen.

Benjo Zonews Hauptwerk Die Geschichte d​er bulgarischen Sprache erschien i​n Bulgarien Band I i​n 1919 u​nd posthum herausgegeben v​on seinem Schüler Stefan Mladenow, Band II i​n 1934 u​nd Band III i​n 1937. Sie wurden n​icht übersetzt.

Literatur

  • Regionale Bibliothek "Prof. Benio Conev": Prof. Benio Conev (12.I.1863–5.X.1929) Bibliographie. Die vollständige Bibliographie seiner Werke in bulgarischer Sprache.
  • Stojan Jerev: Benio Conev. Sofia 1989 (bulgarisch)
  • Conev, Ben'o Stefanov S. 317 in Lexicon Grammaticorum,2. Ausgabe, Herausgeber Harro Stammerjohann, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2009

Einzelnachweise

  1. Stojan Jerev: Benio Conev. Sofia 1989
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