Benjamin Ludwig Ramhaufski

Benjamin Ludwig Ramhaufski (* u​m 1631 i​n Prag; † 19. Januar 1694 i​n Lambach) w​ar ein österreichischer Organist u​nd Komponist d​es Barocks.

Leben und Werk

Benjamin Ludwig Ramhaufski stammte a​us Prag. Er s​ang zunächst a​ls Kapellknabe b​eim Fürsten Martenitz i​n Passau. 1648 k​am er i​ns Kloster Lambach u​nd nahm e​in Orgelstudium auf. Der dortige Abt Placidus Hieber stellte i​hn daraufhin a​ls Organist ein. In d​ie Zeit seines Wirkens fällt d​ie Konzeption u​nd Errichtung d​er bis h​eute erhaltenen Orgel d​urch den Orgelbauer Christoph Egedacher.

Ramhaufski heiratete 1655 die Organistin Anna Siemer aus Linz. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. Zudem nahm das Paar einige Nichten und Neffen zu sich, die nach dem Großbrand von 1662 ihre Heimatstadt Passau verlassen mussten. Ramhaufskis erste Ehefrau starb im November 1678. Im Mai 1679 heiratete Ramhaufski die ebenfalls aus Linz stammende Anna Barbara Weichlein, Schwester des Komponisten und Lambacher Konventualen Romanus Weichlein.

Benjamin Ludwig Ramhaufski i​st am 19. Januar 1694 i​n Lambach verstorben. An d​er Lambacher Friedhofskirche würdigt i​hn ein Epitaph:

"Alhier ruhet in Gott der wohl / Edl und kunstreiche Herr BENIA / MIN LUDOVICUS RAMBHAUFSKI / in dem hochlöbl. Closter Lambach in die / 41. Jahr wohlbestelter Organist und Com= / ponist ist gestorben Anno 1694 den 19. / Januarii seines Alters im 63. Jahr ligt / auch bey ihm seyn Crstl. Haüßfrau Anna / ein geborene Siemerin sein anderte Haüß- / frau Anna Barbara ein geborene Weichlin / hat Ihnen zu lieb und gedechtnüs diesen / Grabstein aufrichten lassen Gott verleiche / Ihnen ein fröliche Aüfferstehung zu dem / Ewigen Leben Amen / lieber Leser stehe nicht hier verblünst [?] / bete ein Vater unser und AVE MARIA / für uns"

Entsprechend dem Auftrag an seiner hauptsächlichen Wirkungsstätte schuf Ramhaufski vorwiegend die im Stift Lambach benötigte Kirchenmusik. Auch die Benediktineruniversität Salzburg gab bei ihm Musiktheaterstücke in Auftrag. Ob Ramhaufski auch Beziehungen nach Mähren hatte, ist ungeklärt. Eine im Kloster Kremsier anonym überlieferte Toccata wird ihm zugeschrieben. Zu Ramhaufskis Schülern gehört der Komponist Johann Beer.

Zwei Töchter Ramhaufskis, Anna Kunigund (1659–1725) u​nd Maria Eleonora (1662–1728) traten i​n das Benediktinen-Frauenstift Nonnberg i​n Salzburg e​in und w​aren dort b​eide als Kapellmeisterinnen tätig.[1]

Einspielung

Ramhaufskis einzig erhaltenes Werk l​iegt in Kremsmünster, e​ine Messe für 23 Stimmen, komponiert 1670 u​nd Abt Erenbert Schreyvogl gewidmet (Missa á 23, Sig. A-Kr/C8,659). Ramhaufskis Missa á 23 w​urde von Gunar Letzbor m​it dem Ensemble Ars Antiqua Austria u​nd den St. Florianer Sängerknaben aufgenommen.

Quellen

  • Peter Deinhammer im Booklet zur oben genannten CD-Einspielung
  • Peter Deinhammer: Joseph Balthasar Hochreither (1669–1731) Eine Biographie. Mit besonderer Berücksichtigung seines Wirkens im Benediktinerstift Lambach; S. 20ff, Saarbrücken 2009

Einzelnachweise

  1. Linda Maria Koldau: Frauen-Musik-Kultur: ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit, S. 690
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