Bayerischer Defiliermarsch
Der Bayerische Defiliermarsch (Armeemarsch II, 146 (AM II, 246)) wurde um 1850 vom bayerischen Militärmusiker Adolf Scherzer in Ingolstadt komponiert.
Ursprünglich war der Marsch dem damals in Ingolstadt stationierten Königlich Bayerischen 7. Infanterie-Regiment „Carl v. Pappenheim“ gewidmet und erklang zuerst als „Avancier-Marsch“.[1] Später trug der Marsch den Titel Ingolstädter Parademarsch. Der Marsch errang vor allem im Krieg gegen Preußen 1866 und 1870/71 im Deutsch-Französischen Krieg große Popularität. Angeblich soll König Ludwig II. selbst entschieden haben, den Marsch zum Bayerischen Avancier- und Defiliermarsch zu erheben.
Unter seinem heutigen Titel „Bayerischer Defiliermarsch“ ist der unverwechselbare Marsch zum Symbol des Freistaates Bayern geworden, wird nach der offiziellen Bayernhymne bisweilen als dessen „heimliche Nationalhymne“ bezeichnet und gehört zum Standardrepertoire vieler in- und ausländischer Blasorchester. Er ist traditionsgemäß der Auftrittsmarsch des bayerischen Ministerpräsidenten, wird aber auch allgemein beim Auftritt anderer politischer Prominenz und zu besonderen staatlichen Ereignissen gespielt.
In Luchino Viscontis Film Ludwig II. wird der Bayerische Defiliermarsch während der Krönungsfeierlichkeiten des jungen Königs gespielt.
Einzelnachweise
- Wolfgang Mück: Der Kgl. Bay. Musikmeister Jacob Philipp Adolph Scherzer (1815–1864). Komponist des „Bayerischen Defiliermarsches“. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1996.