Bauernhaufen
Die Bauernhaufen waren die landschaftlich geprägten Zusammenschlüsse bäuerlicher Gemeinden, vor allem während des Deutschen Bauernkriegs (1524–1526).[1] Sie lehnten sich an die mittelalterliche Wehrverfassung an, waren aber auch geprägt durch die Erfahrungen der Landsknechte, die in ihre Heimat zurückgekehrt waren. Die bruderschaftlich-genossenschaftlich orientierten Haufen gaben sich eine innere Ordnung mit gewähltem Hauptmann und Räten, die ihnen verantwortlich waren. Erklärtes Ziel war das Zurückgewinnen von Mitspracherecht für die Bauern in den bestehenden weltlichen und geistlichen Gremien.[2]
Die verschiedenen Haufen nannten sich häufig nach ihrer landschaftlichen bzw. herrschaftlichen Herkunft,[3] wie z. B. Baltringer Haufen, Klettgauer-Haufen, Bodenseehaufen oder Allgäuer Haufen. Bekannte Personen des Bauernkriegs führten zudem eigene Bauernhaufen an, wie Florian Geyers Schwarzer Haufen. Um ihren Forderungen auch militärisch mehr Nachdruck zu verschaffen, schlossen sich der Baltringer Haufen, der Allgäuer Haufen und der Bodenseehaufen zur Christlichen Vereinigung zusammen. Vergleichbare Bewegungen waren zudem in Frankreich bereits während der Jacquerie zu verzeichnen.
Einzelnachweise
- Günter Vogler: Europas Aufbruch in die Neuzeit, 1500–1650 (Handbuch der Geschichte Europas 5). UTB Verlag, 2003.
- Johannes Hasselbeck: Die Folgen des Deutschen Bauernkriegs im Hochstift Bamberg. University of Bamberg Press, 2012, S. 97.
- Badische Seiten.