Bartholotti

Die Bartholotti, später Bartholotti von Partenfeld (auch Bartolotti; Bartenfeld, Porthenfeld, Parthenfeldt)[1], stammen aus Venetien, gingen dann in die Steiermark und nach Krain. Unter Kaiser Ferdinand II. kamen sie nach Österreich und wurden 1636 geadelt und von Kaiser Ferdinand III. 1653 in den Reichsritterstand mit dem Prädikat von Partenfeld erhoben. 1704 wurden sie Reichsfreiherrn und 1708 in den erbländischen Freiherrnstand erhoben. 1729 erhielten die Brüder Johann Baptist und Johann Horaz den Reichsgrafentitel.

Wappen der Grafen Bartholotti von Partenfeld

Geschichte

Die Bartholotti stammen aus dem Gebiet von Bergamo, der Handel führte sie dann in die Steiermark und nach Krain. Johann Baptist Bartholotti, der erste, der in diese Länder kam, erlangte durch Handel Reichtum. Er und auch seine Söhne Johann Paul und Carl gaben Erzherzog Carl in Steyer und Kaiser Ferdinand II. ansehnliche Darlehen. Dafür wurden beide Brüder mit ihren Nachkommen vom Kaiser Ferdinand II. am 17. November 1636 in den Adelstand und vom Kaiser Ferdinand III. den 23. Dezember 1653 in den Reichsritterstand mit dem Prädikat von Partenfeld erhoben. Die Söhne von Carl Bartholotti von Partenfeld wurden 1693 und 1700 unter die neuen niederösterreichischen Ritterstandesgeschlechter aufgenommen, und von Kaiser Leopold I. am 8. August 1704 in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Am 9. November 1729 wurden die Brüder Johann Baptist und Johann Horaz von Kaiser Karl VI. in den Reichsgrafenstand erhoben.

Persönlichkeiten

  • Johann Paul von Bartholotti († 12. April 1636), k. k. Rat, Tranksteuer-, Taz- und Salzgefällen Administrator in Böhmen, starb ohne Nachfolger.
  • Carl Bartholotti von Partenfeld († 9. März 1689), kaiserlicher Hofkammerrat, Herr zu Haidersfelden und Veste Thurn (heute Unterthurm[2] in Altlengbach), verehelicht mit Anna Magdalena von Peverelli.
  • Johann Paul Freiherr Bartholotti von Partenfeld († 19. November 1723), Carls ältester Sohn, kaiserl. wirklicher Hofkammerrat, Herr der Herrschaften Alt- und Neulengbach, Raipoltenbach, Plankenberg, Rust, Veste Leitten etc., blieb unvermählt.
  • Johann Carl Freiherr Bartholotti von Partenfeld, Carls zweiter Sohn, kaiserl. wirklicher Hofkammerrat und Hofkriegszahlmeister, war in Böhmen begütert. Er heiratete Maria Catharina von Orelli, ihre einzige Tochter Maria Anna Josepha ehelichte Franz Anton Graf von Pachta.
  • Johann Baptist Freiherr und dann Graf Bartholotti von Partenfeld († 1741), Carls dritter Sohn, kaiserl. Hofkammerrat, nö. Regimentsrat und 42 Jahre Salzoberamtmann in Niederösterreich, erbte von seinem Bruder die Herrschaften Alt- und Neulengbach etc. Er wurde 1729 in den Reichsgrafenstand erhoben. Durch den Zusammenbruch des Wechselhauses Hauzenberger (1736–1737) musste er viele Güter, so auch das Palais Bartolotti-Partenfeld, verkaufen.
  • Carl Ludwig Freiherr Bartholotti von Partenfeld († 1734), nö. Regierungsrat und Viertel-Kommissarius des Viertel ober dem Wienerwald, erbte von seinem Onkel Johann Paul die Güter Alt- und Neulengbach etc.
  • Johann Baptist Bartholotti von Partenfeld (1701–1745), k. k. Husarenobrist, errichtete im Österreichischen Erbfolgekrieg ein Freikorps auf eigene Kosten und kommandierte hernach das Pandurenkorps des Obristen Menzel[3] am Main und Rhein. Er starb zu Mannheim und wurde in der dortigen Garnisonskirche bestattet.[4] Aus der Ehe mit Elisabeth Catharina Freiin von Mesko stammen keine männlichen Nachkommen.

Wappen

Freiherrnwappen

gevierter Schild, 1 u​nd 4 i​m goldenen Feld e​in schwarzer einfachen Adler m​it ausgebreiteten Flügeln, Pfoten u​nd goldener Krone a​uf dem Kopf; Feld 2 i​n blau s​teht mitten e​in silberner Becher o​der Pokal, d​er oben e​inen Kragen u​nd zur linken e​ine Handhabe hat. Über u​nd um diesen Becher einwärts, i​st ein großer silberner Buchstabe C, f​ast in Form e​ines halben Mondes, herumgeschlungen. Feld 3 ebenfalls b​lau erscheint u​nten ein Meer, darauf e​ine Galeere m​it Verdeck, Mast, u​nd gespannten Segeln, u​nd vorne w​eht eine h​alb weiße, h​alb rote Flagge. Der Mittelschild, welchen o​ben eine m​it Edelsteinen geschmückte offene goldene Krone deckt, i​st ein r​otes mitten m​it einem weisen Querbalken belegtes Feld, d​as Erzherzogliche österreichische Wappen darstellend. Den ganzen Wappenschild a​ber deckt o​ben eine große m​it Perlschnüren umwundene goldene Freiherrnkrone.

Drei gekrönte offene Helme, d​er rechte u​nd der linken j​e mit e​inem großen Federbusche v​on gelben, schwarzen, weißen u​nd blauen Straußenfedern o​ben besteckt; a​uf dem mittlern Helm s​teht der doppelte kaiserliche schwarze Adler m​it goldener Krone a​uf dem Kopf, ausgebreiteten Flügeln, jedoch o​hne Schwert u​nd Zepter. Die Helmdecke i​st rechts u​nd beim mittlern Helm schwarz u​nd gold, l​inks blau u​nd silber.

Literatur

Commons: Bartholotti family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Die Bartholotti in Neulengbach
  • Johann Nepomuk Bartholotti, Franz August Xaver von Wasserberg: Politisch-theologische Abhandlung, in welcher die Gewissensfreiheit … Wien 1783 (online in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Adalbert Král: Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien. Genealogisch-heraldisches Repertorium…, Prag 1904, S. 8 (Digitalisat).
  2. Burgruine Unterthurm. In: wehrbauten.at.
  3. Information über Oberst Menzel auf bundesheer.at
  4. Johann Heinrich Zedler: Universal-Lexicon, 3. Supplement-Band, Spalte 105, Leipzig 1752 (Digitalscan).
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