Baroni von Cavalcabò

Die Baroni v​on Cavalcabò w​aren eine Tiroler Adelsfamilie a​us dem Trentino.

Wappen der Baroni von Cavalcabò

Geschichte

Wie d​ie Baroni v​on Berghof u​nd Baroni v​on Ehrenfeld stammten d​ie Baroni v​on Cavalcabò a​us Rovereto i​m Bistum Trient. Ob u​nd inwieweit d​ie Baroni v​on Cavalcabò m​it den Cavalcabò a​us Cremona stammesverwandt waren, konnte n​och nicht festgestellt werden.[1]

Ein Baroni s​oll einst a​uf einem Ochsen e​inen Fluss überquert haben, u​m seine Landsleute v​or dem nahenden Feind z​u warnen (Cavalcabò = Ochsenreiter), d​aher das spätere Wappen.[2]

Für e​inen Felix Baroni-Cavalcabo f​and 1788 e​ine Reichsadelsverhandlung statt. Wohl i​n Folge f​and die Standeserhöhung statt.[3] In d​ie Tiroler Adelsmatrikel immatrikuliert wurden d​ie Baroni v​on Cavalcabo 1805.

Das Geschlecht erlosch i​m Mannesstamm 1879.[4]

Namensträger

  • Weibliche Familienangehörige heirateten zweimal in die Familie der späteren Grafen Bossi-Fedrigotti von Ochsenfeld (de Campobove) ein:[5]
    • Flora degli Abrami Cavalcabò, Tochter des Giacomo Abrami Cavalcabò und der Marietta dei Guerrieri ehelichte Antonio de Bossi († 1596).
    • Margherita dei Baroni Cavalcabò vermählte sich am 4. Februar 1682 mit Giovanni Bossi-Fedrigotti von Ochsenfeld (1653–1723), der den Reichsadelsstand mit dem Prädikate von Ochsenfeld durch Kaiser Karl VI. am 23. Januar 1717 zu Wien sowie die Anerkennung der Abstammung vom Hause Bossi aus Mailand erhielt.
  • Gaspare Antonio Baroni Cavalcabò (* 1682 in Sacco; † 1759 in Villa Lagarina) war Barockmaler.
  • Eduard Baroni von Cavalcabò, Landrat und Abgeordneter zum österreichischen Reichstag[6]
  • Elisabetta Baroni von Cavalcabò (* 1728) heiratete Franz Gelmini von Kreutzhof
  • Julie (* 16. Oktober 1813 in Lemberg; † 2. Juli 1887 in Graz), Tochter des Hauptregierungsrats Ludwig Cajetan Baroni von Cavalcabò und der Sängerin Josephine Baroni von Cavalcabò, der späteren Geliebten und Alleinerbin von Mozarts Sohn Franz Xaver Wolfgang Mozart, war eine Pianistin und Komponistin, Schülerin dieses Franz Xaver Mozart in Lemberg. Sie heiratete Wilhelm Weber, Edlen von Webenau (* 2. April 1796 in Klagenfurt; † 16. August 1841), k. k. Appellationsrat und Mitglied der Gesetzgebungs-Hof-Kommission in Wien.[7] Ihr widmete Robert Schumann seine Humoreske B-Dur op. 20 (1838/39).

Wappen

1788/1805: In Blau a​uf einem silbernen Ochsen e​inen grünen Berg hinanspringend, e​in geharnischter Mann m​it einem Schwert i​n der Rechten. Auf d​em Helm wachsend e​in geharnischter Mann m​it Schwert. Die Decken s​ind blau u​nd silbern.[8]

Quellen & Literatur

  • Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Die tirolische Nation, 1790-1820. Innsbruck 1984
  • Walter Hummel: W. A. Mozarts Söhne. Kassel/Basel 1956
  • Till Reininghaus: Der Dommusikverein und Mozarteum in Salzburg und die Mozart-Familie. Die Geschichte einer musikalischen Institution in den Jahren 1841 bis 1860 vor dem Hintergrund der Mozart-Pflege und der Sammlung von Mozartiana (= Beiträge zur Mozart-Dokumentation 2). Carus, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-89948-315-4, insbesondere S. 363–471.

Einzelnachweise

  1. Werner Köfler: „Geschichte der Tiroler Landtage von den Anfängen bis zur Aufhebung der landständischen Verfassung 1808“, Innsbruck 1985, Seite 580
  2. Hans Hohenegg: „Der Adel im Leben Tirols - Eine soziologische Studie“, Band 8, 5. Kapitel: „Der Adel und die Kunst, in Studien zur Rechts-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte“, Kommissionsverlag der Österr. Kommissionsbuchhandlung, Innsbruck 1972
  3. Reichsadel im ÖStA, Karton 17: Barca-Barre (1530–1806)
  4. Rudolf Granichstaedten-Czerva: Ultimus. In: Tiroler Heimatblätter, 19. Jahrgang, 1941, Sonderheft; Annotationen von Alexander GUMPP (Salzburg), S. 7
  5. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser B, Artikel Bossi-Fedrigotti v. Belmonte, Verlag Justus Perthes, Gotha 1884 und 1939
  6. W. G. Dunder: „Denkschrift über die Wiener October-Revolution. Ausführliche Darstellung der Ereignisse nebst einem Rückblick“, Verlags-Eigenthum des Verfassers, Wien 1849, S. 37
  7. GHdA-Adelslexikon, Band 15 (134), 2004, S. 496f.
  8. Otto Titan von Hefner: „Der Adel der gefürsteten Grafschaft Tirol“, in J. Siebmacher's großes Wappenbuch, Bd. IV, 1. Abteilung, Verlag Bauer & Raspe, Nürnberg 1857. Namensindex und Wappentafeln S. 3 T 2
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