Barentsburg
Barentsburg (russisch Баренцбург) ist eine russische Polarstation und Bergarbeitersiedlung am Isfjord auf Spitzbergen.
Barentsburg | |||||
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Basisdaten | |||||
Staat | Norwegen | ||||
Außengebiet | Svalbard | ||||
Koordinaten: | 78° 4′ N, 14° 13′ O | ||||
Einwohner: | 492 (1. Januar 2016[1]) |
Geschichte
Barentsburg wurde 1932 gegründet und ist nach Longyearbyen der zweitgrößte Ort auf der Insel. Er wird hauptsächlich von russischen und ukrainischen Bergarbeitern bewohnt, die für das russische Unternehmen Trust Arktikugol (Арктикуголь) im Kohlebergbau arbeiten. Die Entfernung nach Longyearbyen beträgt etwa 55 Kilometer. Die beiden Siedlungen sind nicht durch befestigte Straßen verbunden. Im Sommer verbinden Schiff oder Helikopter die Orte, im Winter Schneemobile oder Hundeschlitten.
Im Jahr 2006 kam es in der von Trust Arktikugol betriebenen Mine zu einem schwelenden Feuer, das zwar wieder gelöscht werden konnte, aber zu Spekulationen über die Sicherheit der Einrichtungen führte. Nachdem es im Jahr 2013 erneut zu drei schweren Grubenunglücken mit zwei Toten und einem Schwerverletzten gekommen war, belegte der Sysselmann die russische Bergbaugesellschaft Trust Arktikugol mit einem Bußgeld in Höhe von 1,3 Millionen norwegischen Kronen (ca. 154.000 Euro).[2]
Die Bedeutung des Tourismus und der Siedlung als Forschungsstandort nimmt zu, da der Kohleabbau immer unrentabler wird.[3][4] Im Frühling und im Herbst kann man den Ort mit Schneemobilen touristisch erkunden. Übernachtungen gibt es nur von Besuchern des Bergbauunternehmens. Russland unterhält ein Konsulat in Barentsburg.
Insgesamt wird die Bedeutung Barentsburgs für Russland immer geringer. Hatte der Ort in den 1990er Jahren noch zwischen 1100 und 1450 Einwohner, waren es 2002 noch 900 Einwohner, deren Zahl bis 2010 auf nur noch 370 Einwohner sank. Anfang 2013 waren jedoch wieder 471 Personen gemeldet, sodass Barentsburg mit 101 Personen in zwei Jahren das stärkste Bevölkerungswachstum Spitzbergens aufwies.[5]
Klima
Barentsburg liegt im Grønfjorden, einem kleinen Seitenfjord des Isfjords. Die Jahresmitteltemperatur beträgt hier −6,1 °C, der Jahresniederschlag 525 mm.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Barentsburg
Quelle: Norwegisches Meteorologisches Institut eKlima, Werte für Normalperiode 1961–1990 |
Galerie
- Treppe vom Hafen in den Ort
- Hauptstraße durch Barentsburg
- Kulturhaus und Schwimmhalle
- Souvenirshop neben dem Kulturhaus
- Kirche
- Lenindenkmal
- Sanierungsarbeiten
- Barentsburg aus der Luft
Weblinks
Einzelnachweise
- Even Høydahl, Øivind Rustad: Population of Svalbard, 1 January 2016. Statistics Norway’s Information Centre, 7. April 2016, abgerufen am 21. April 2016 (englisch).
- Rolf Stange: Drei Grubenunglücke in einem Jahr in Barentsburg: Bußgeld. In: Spitzbergen.de. 9. Dezember 2013, abgerufen am 10. Dezember 2013.
- Urlauber statt Bergarbeiter auf tagesschau.de vom 29. März 2017, abgerufen am 29. März 2017
- Ole Magnus Rapp: Barentsburg: Et lite stykke Sovjet på norsk permafrost in Aftenposten vom 8. September 2015, abgerufen am 27. März 2017
- Rolf Stange: Barentsburg: stärkstes Bevölkerungswachstum Spitzbergens. In: Spitzbergen.de. 23. Februar 2013, abgerufen am 9. Dezember 2013.