Bank für Kirche und Caritas
Die Bank für Kirche und Caritas eG mit Sitz in Paderborn wurde 1972 als Darlehnskasse im Erzbistum Paderborn eG gegründet. Da dies die letzte Gründung einer katholischen Kirchenbank in Deutschland war, ist die Bank die jüngste genossenschaftliche Kirchenbank in Deutschland.
Bank für Kirche und Caritas eG | |
---|---|
Staat | Deutschland |
Sitz | Paderborn |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 472 603 07[1] |
BIC | GENO DEM1 BKC[1] |
Verband | Genossenschaftsverband – Verband der Regionen |
Website | www.bkc-paderborn.de |
Geschäftsdaten 2020[2] | |
Bilanzsumme | 5.618 Mio. EUR |
Einlagen | 4.782 Mio. EUR |
Kundenkredite | 1.683 Mio. EUR |
Mitarbeiter | 148 |
Mitglieder | 1.341 |
Leitung | |
Vorstand | Richard Böger, Vorsitzender; Jürgen Reineke |
Aufsichtsrat | Georg Rüter, Vorsitzender |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Geschäft
Ihr satzungsgemäßer Auftrag ist die Versorgung aller Einrichtungen der katholischen Kirche mit finanzwirtschaftlichen Dienstleistungen aller Art. Im Mittelpunkt steht hierbei die Verwaltung kirchlichen Vermögens, die Kreditvergabe zur Finanzierung karitativer Einrichtungen sowie die Abwicklung des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs für ihre Kunden.
Die seit 1998 unter dem heutigen Namen firmierende Bank unterhält nur die Geschäftsstelle in Paderborn und hat zur Verringerung der Kosten seit Gründung auf die Einrichtung weiterer Zweigstellen verzichtet. Zunächst konzentrierte sich ihre Tätigkeit auf den Bereich des Erzbistums Paderborn. Seit 2000 betreut die Bank auch zunehmend katholische Kunden in ganz Deutschland, überwiegend in den Bistümern Magdeburg, Fulda und Limburg.
Geschichte
Die Bank für Kirche und Caritas ist die jüngste der vier in Westfalen arbeitenden kirchlichen Banken. Sie wurde im Frühjahr 1972 als Darlehnskasse im Erzbistum Paderborn eG gegründet, die Initiative hierzu ging vor allem von Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger aus. Die Idee war ein „Gemeinschaftswerk von und für Kirchengemeinden, kirchlich-caritative Einrichtungen und deren Mitarbeiter“ wie es in anderen Bistümern bereits bestand. Erste Gespräche wurden bereits 1971 geführt, die Banklizenz wurde am 16. März 1972 durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen erteilt. Unter dem ersten hauptamtlichen Vorstand, Berthold Naarmann, nahm die Bank am 2. Mai 1972 den Geschäftsbetrieb auf.
Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens konnten 800 Kunden gewonnen werden. Dabei wurden die potentiellen Kunden individuell angeschrieben und über die neue Bank informiert. Ab 1974 änderte sich auch die Verteilung der Geldmittel an die Gemeinden. Nunmehr wurden die Gelder nicht mehr nach Bedarf verteilt, sondern es erhielt jede Gemeinde und kirchliche Einrichtung nach einem bestimmten Schlüssel eine Zuweisung, die nach einem Punktesystem bemessen wurde.
1977 erwarb die Bank das Gebäude der Westdeutschen Genossenschafts-Zentralbank; im darauf folgenden Jahr fand ein dringend notwendiger Umbau des in den 1950er Jahren errichteten Gebäudes statt. Eine weitere größere Umbaumaßnahme erfolgt Anfang der 1990er Jahre. Zu dieser Zeit war das Bankgeschäft so weit angewachsen, dass nun sämtliche Stockwerke des Hauses für die Darlehnskasse genutzt werden mussten. Eine zusätzliche Erweiterung steht kurz bevor. 2005 wurde das Nachbargebäude Kamp 19 erworben, das eine Vergrößerung des Bankgebäudes inklusive Parkmöglichkeiten für die Kunden ermöglichen wird. Die Bauarbeiten begannen im Sommer 2008 und wurden im Juni 2011 fertiggestellt.
Im Jubiläumsjahr 1997 übernahm die Bank ihren „Beinamen“ Bank für Kirche und Caritas als offizielle Bezeichnung. In den letzten Jahren wurden die Geschäftsbeziehungen auch über den Bezirk des Bistums Paderborn ausgeweitet.
Am 23. September 2021 gab die Bank bekannt, dass eine Fusion mit der in Münster ansässigen DKM Darlehnskasse Münster angestrebt wird.[3]
Die Tätigkeit der Bank war von Beginn an nicht nur auf die traditionellen Bankdienstleistungen beschränkt. So wurden bereits in den ersten Jahren Kontakte nach Polen, insbesondere in das Bistum Köslin aufgenommen. Die Bank unterstützte ferner die Einrichtung eines Katastrophenfonds durch den Kirchensteuerrat. 2005 tagte erstmals ein von der Bank für Kirche und Caritas einberufener Nachhaltigkeitsbeirat, der die Bank bei der weiteren Profilierung ihres Nachhaltigkeitsverständnisses unterstützen wird. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Erhalt historischer Kulturgüter. Auch die Förderung zeitgenössischer kirchlicher Kunst genießt einen hohen Stellenwert.
Nachhaltigkeit
Am 27. August 2013 erhielt die Bank für Kirche und Caritas das ECOreporter-Siegel „Nachhaltige Bank“. Diese Auszeichnung wurde Im Rahmen einer Pressekonferenz in Frankfurt von der Dortmunder Nachhaltigkeitsagentur ECOreporter.de AG an den Vorstandsvorsitzenden Richard Böger übergeben.[4]
Weblinks
- Bank für Kirche und Caritas in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
- Website der Bank für Kirche und Caritas eG
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- Jahresbericht 2020 / Seiten 3, 4, 5, 9, 36 u. 37
- BKC und DKM streben Fusion an Website der Bank für Kirche und Caritas. Abgerufen am 23. September 2021.
- Pressemitteilung: ECOreporter.de vergibt Siegel für nachhaltige Banken, Anlageberatungen und Finanzprodukte – strenge Kriterien vom 28. August 2013 (Memento vom 20. Januar 2015 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 5. September 2013