Bandera Bajada
Bandera Bajada ist ein Ort im Zentrum der argentinischen Provinz Santiago del Estero. Es ist mit 980 Einwohnern (2001) die zweitgrößte Gemeinde im Departamento Figueroa.
Basisdaten | |||
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Lage | 27° 14′ S, 63° 31′ W | ||
Einwohnerzahl (2001): | 980 | ||
Verwaltung | |||
Provinz: | Santiago del Estero | ||
Departamento: | Figueroa | ||
Bürgermeister: | Dionisio Salto | ||
Sonstiges | |||
Postleitzahl: | G4301 | ||
Telefonvorwahl: | 03855 |
Geographie
Bandera Bajada liegt in einer Ebene, die zum südlichen Teil des Gran Chaco gehört und nördlich des Tals des Río Dulce liegt. Das Klima ist subtropisch mit heißen, feuchten Sommern und mäßig warmen, trockenen Wintern.
Geschichte
Anfang der 2000er Jahre gab es im Ort einen schweren Konflikt zwischen Großgrundbesitzern und Kleinbauern. Eine Gruppe von Kleinbauern hatten Anzeige erstattet, da ihre Ländereien ungerechtfertigterweise eingezäunt worden waren und sie zudem von bewaffneten Angestellten der Großgrundbesitzer terrorisiert worden waren. Laut einem Bericht der Zeitung Página/12 war die politische Elite der Provinz in den Konflikt verwickelt und hatte die Grundbesitzer bei diesem Landraub unterstützt.[1]
Im Februar 2007 wurde die gesamte Ortschaft nach schweren Regenfällen überschwemmt.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Ort lebt vor allem vom Baumwollanbau. Er ist durch die Ruta Provincial 100 an das argentinische Straßennetz angebunden.
Gesundheit
Bandera Bajada hat ein Krankenhaus. 40,92 % der Einwohner besitzen eine Krankenversicherung.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bildung
Im Ort gibt es eine Grundschule (Escuela N. 1040) und eine größere agrartechnische Sekundarschule, das Colegio Agrotécnico Nr. 7 Leandro Vicente Taboada, in dem auch auswärtige Schüler eingeschult sind.
Bedeutung für das Argentinische Quechua
Der Ort gehört zu einem Gebiet in Santiago del Estero, in dem neben dem Spanischen das argentinische Quechua gesprochen wird. Der größte Teil der Einwohner ist zweisprachig.
Bandera Bajada ist neben dem im Süden der Provinz gelegenen, kleineren Juanillo der einzige Ort Argentiniens, in dessen Schulen das stark gefährdete Argentinische Quechua gelehrt wird; dieser Dialekt ist weitgehend auf die Provinz Santiago del Estero beschränkt. Die Schule Vicente Taboada wurde dabei zeitweise von Akademikern aus den Universitäten der umliegenden Städte unterstützt.[4] 2001 erstellten Schüler dieser Schule die damals erste Website[5] über Literatur und Traditionen im lokalen Quechua-Dialekt; diese wurde 2003 von der Quechua-Forschungsgesellschaft ADILQ honoriert.[6]
Medien
In Bandera Bajada gibt es einen Radiosender, FM Creativa.
Einzelnachweise
- Los campesinos y el derecho a la tierra, Página/12, 4. Mai 2005.
- Santiago del Estero: un pueblo y su cementerio están bajo el agua, Clarín, 3. Februar 2007
- Daten von Bandera Bajada (Memento vom 24. Juni 2007 im Internet Archive), Argentinisches Innenministerium
- Héctor A. (2008) Andreani, Experiencias y desafíos con el quichua y los chicos en Santiago del Estero, in: IX Jornadas Regionales de Investigación en Humanidades y Ciencias Sociales, Universidad Nacional de San Salvador de Jujuy, Facultad de Humanidades, 14 al 16 de Mayo, San Salvador de Jujuy, Argentinien, Link
- Roxana Acosta, Diego del Castillo, Neibut Torres, Germán Yñiguez: Literatura Quichua Santiagueña (Memento vom 3. Juni 2009 im Internet Archive)
- Tema y criterios para el premio Betinho de APC 2003 (Memento vom 15. Juli 2012 im Internet Archive) (PDF, spanisch)
Weblinks
- Seite von Bandera Bajada beim argentinischen Innenministerium