Bahnstrecke Domodossola–Mailand
Die Bahnstrecke Domodossola–Mailand ist eine mit 3000 Volt Gleichstrom elektrifizierte, durchgehend doppelspurig ausgebaute Hauptbahnstrecke in Italien. Sie stellt die Verbindung zwischen der Simplonbahn und Mailand dar. Die Infrastruktur befindet sich in Besitz der Ferrovie-dello-Stato-Tochter RFI, der Betrieb im Personenverkehr obliegt der Schwestergesellschaft Trenitalia.
Domodossola–Mailand | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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EuroCity-Zug bei Candoglia | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (RFI): | 23 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (IT): | 40 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 153 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 3 kV = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | ja | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
1858 wurde der südlichste Abschnitt Mailand–Rho als Bestandteil der Bahnstrecke Turin–Mailand dem Verkehr übergeben. 1860 folgte die Erweiterung nach Gallarate, ehe fünf Jahre später die Gleise Sesto Calende erreichten. 1868 wurde der Abschnitt nach Arona eröffnet.
1865 übernahm die Società per le Strade Ferrate dell’Alta Italia das Eigentum der Strecke, welches 1885 an die Società per le Strade Ferrate del Mediterraneo überging.
1901 wurde der Abschnitt von Mailand bis Gallarate mit einer Stromschiene elektrifiziert, als Teil der „Ferrovie Varesine“.[8]
Anfang 1905 wurde der Abschnitt von Arona nach Domodossola als Teil der Simplonlinie eröffnet. Nach einigen Monaten ging die Strecke im Zuge der Eisenbahnverstaatlichungen an die FS.
1906 wurde mit der Vollendung des Simplontunnels die grenzüberschreitende Verbindung nach Brig fertiggestellt, der Doppelspurausbau wurde in den 1960er Jahren abgeschlossen.
Streckenverlauf
Die Strecke schließt im Bahnhof Domodossola im Tale des Toce nahtlos an die durch den Simplontunnel führende Simplonbahn aus Vallorbe–Lausanne an. Anschließend teilt sie sich in zwei Linien – eine Regionallinie mit Haltestellen nach Novara und eine Fernlinie nach Mailand – welche zwischen den Bahnhöfen Vogogna Ossola und Cuzzago parallel führen; Gleisverbindungen existieren jedoch ausschließlich im Bahnhof Premosello. In Cuzzago zweigt die Hauptlinie, die sich bisher an den linksufrigen Talflankenfuss hielt, rechterhand nach Novara ab. Nach dem fernab der namensgebenden Stadt gelegenen Bahnhof Verbania-Pallanza führt die Strecke über Stresa bis unmittelbar vor Arona am Lago Maggiore entlang. In Sesto Calende kreuzt sie die Bahnstrecke Luino–Novara, welche mit ihrer nördlichen Fortsetzung ebenfalls eine grenzüberschreitende Verbindung Schweiz/Italien darstellt. Bei Sesto Calende wird der Ticino gemeinsam mit der parallel zur Eisenbahn verlaufenden Hauptstrasse auf einer 1882 errichteten, zweietagigen Stahlbrücke überquert. In Gallarate mündet die Linie aus Varese und Porto Ceresio in die Strecke. Unmittelbar nach Busto Arsizio zweigt die Querverbindung zum FNM-Bahnhof der Stadt ab, welche zum Flughafen Mailand-Malpensa fortgesetzt wurde. Vor dem Bahnhof Rho vereinigt sich die südliche Simplonzufahrt mit der Hauptbahnstrecke aus Turin. Anschließend wird mittels Überwerfung der vierspurige Schienenstrang aufgetrennt, um den Mailänder Autobahnring zu unterqueren. Nach der Bahnhof Milano Certosa trennt sich die Linie. Ein Ast führt zum Bahnhof Milano Porta Garibaldi mit Fortsetzung zur Mailänder Umfahrungslinie und der unterirdischen Durchmesserlinie Passante – er wird vorwiegend vom Regional- und S-Bahn-Verkehr genutzt. Der dem Fernverkehr vorbehaltene Ast führt zum Hauptbahnhof Milano Centrale.
Betrieb
Personenverkehr
Im Fernverkehr verkehren ETR 610-Garnituren als EuroCity auf den Relationen (Venezia Santa Lucia–) Milano Centrale – Genf-Cornavin und Milano Centrale – Basel SBB. Diese Züge halten in Domodossola und alternierend Stresa oder Gallarate.
Im Regionalverkehr führen nebst Regionalzügen der Trenitalia auch diverse Linien der S-Bahn Mailand über die Strecke, die S5 verkehrt bis Gallarate, um dann nach Varese abzuzweigen. Die S6 hingegen zweigt nach Rho in Richtung Turin ab.
Güterverkehr
Nebst der Trenitalia verkehren auch Gesellschaften wie SBB Cargo, BLS Cargo, DB Schenker Rail/NordCargo, Hupac, RAlpin, TX Logistik oder Crossrail über die Bahnstrecke. Einerseits ist die Simplon-Lötschberg-Achse eine wichtige Güterverbindung durch die Schweiz, andererseits kann mit mittels zweier Abzweige in Gallarate und Sesto Calende die Bahnstrecke nach Luino–Cadenazzo–Bellinzona erreicht werden, welche wiederum eine wichtige Südzufahrt der Gotthardbahn ist. In Gallarate und Busto Arsizio befinden sich teils von Schweizer Firmen betriebene Güterterminals.
Literatur
- Peter M. Kalla-Bishop: Italian Railways. David & Charles, Newton Abbot 1971, ISBN 0-7153-5168-0, S. 61.
Einzelnachweise
- Stazioni soppresse. In: I Treni Nr. 241 (Oktober 2002), S. 6–7.
- Impianti FS. In: I Treni Nr. 242 (November 2002), S. 5.
- Impianti FS. In: I Treni Nr. 220 (November 2000), S. 6.
- Impianti FS. In: I Treni Nr. 337 (Mai 2011), S. 6.
- Impianti FS. In: I Treni Oggi Nr. 137 (Mai 1993), S. 8.
- Impianti FS. In: I Treni Nr. 315 (Mai 2009), S. 6.
- Impianti FS. In: I Treni Nr. 228 (Juli-August 2001), S. 6–7.
- Giovanni Cornolò: Locomotive elettriche FS, Ermanno Albertelli Editore, 1983, S. 21–23