Bahnstrecke Bari–Martina Franca–Taranto
Die Bahnstrecke Bari–Martina Franca–Taranto (Tarent) gehört zum Netz der Ferrovie del Sud Est (FSE), die seit 4. August 2016 den Ferrovie dello Stato Italiane (FS) gehören.
Bari–Martina Franca–Taranto | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 112,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Die heutige Strecke von Bari nach Taranto setzt sich historisch aus drei Abschnitten mit unterschiedlicher Entstehungsgeschichte zusammen:
- Bari–Locorotondo und Bari Mungivacca–Putignano
- Locorotondo–Martina Franca
- Martina Franca–Taranto
Ferrovie Sussidiate
Die Bahnstrecken Bari–Locorotondo und Bari Mungivacca–Putignano wurden von den Ferrovie Sussidiate gebaut. Die Bahnstrecke Bari Mungivacca–Putignano zweigt dabei von der Hauptstrecke Bari–Locorotondo im Bahnhof Bari Mungivacca ab und trifft nach 43,3 km in Putignano wieder auf die Hauptstrecke. Die Eröffnung dieses Netzes erfolgte abschnittsweise[1]:
- Bari–Putignano am 12. August 1900,
- Putignano–Locorotondo am 14. Dezember 1903 und
- Bari Mungivacca–Putignano am 5. September 1905
Ferrovie Salentine
Nach dem Ersten Weltkrieg versuchten die Ferrovie Salentine, ihr Streckennetz zu ergänzen. Ein umgesetztes Projekt war, den Endbahnhof ihrer Strecke Lecce–Francavilla Fontana mit der Südspitze des Netzes der Ferrovie Sussidiate in Locorotondo zu verbinden. Dies geschah in mehreren Etappen, deren letzte, der Abschnitt Locorotondo–Martina Franca, am 24. Dezember 1925 in Betrieb ging.[2]
Strade Ferrate Pugliesi
Um eine Eisenbahn von Martina Franca nach Taranto zu bauen, wurde eine eigene Gesellschaft gegründet, die Strade Ferrate Pugliesi. An ihr war wesentlich der Bankier Carlo Raffaele Bombrini beteiligt, der große Anteile an anderen regionalen Eisenbahngesellschaften hielt, etwa den Ferrovie Ferrovio Salentine. Baubeginn der Strecke Martina Franca–Taranto war der 13. Dezember 1930.[3] Die Strecke wurde am 22. April 1931 in Betrieb genommen, obwohl die Genehmigung des Verkehrsministeriums (Ministero delle comunicazioni) erst vom 1. Mai 1931 datiert.[4]
FSE
Ab Herbst 1931 schlossen sich eine Reihe kleiner regionaler Bahngesellschaften in Apulien zu den Ferrovie del Sud Est zusammen. Zu diesen gehörten die oben genannten Gesellschaften. In der Folge wurde die ursprüngliche Kilometrierung durch die heutige ersetzt, wodurch die die Strecke Bari–Taranto entstand. Seit 2012 wird die Strecke unter anderem mit Geldern der Europäischen Union elektrifiziert. Im Zuge dieser Modernisierung werden Brücken erneuert und Schallschutzwände gebaut.
Streckenbeschreibung
Die Strecke ist eingleisig, nicht elektrifiziert und 112,5 km lang. Zwischen den Bahnhöfen Bari und Bari Mungivacca sowie zwischen Noicàttaro und Rutigliano bestehen die einzigen mehrgleisigen Abschnitte im gesamten Netz der FSE.[5][Anm. 1]
Betrieb
Auf der Strecke Bari–Martina Franca–Taranto[6] verkehrt die Linie 1 der FSE[7], auf der Strecke Bari Mungivacca–Putignano[8] die Linie 1bis.[9] In der Regel werden hier Fahrzeuge der Baureihe FSE ATR 220[Anm. 2] eingesetzt. Die Strecke ist die einzige im Netz der ehemaligen FSE, auf der lokbespannte Züge mit Doppelstockwagen verkehren.[10]
Literatur
- Eisenbahnatlas Italien und Slowenien / Atlante ferroviario d’Italia e Slovenia. Schweers + Wall 2010. ISBN 978-3-89494-129-1, S. 81, 86f, 93.
- Pietro Marra: Rotaie a Sud Est. Bagnacavallo 2014. ISBN 978-88-909824-0-8
Weblinks
Anmerkungen
- Auf einem kurzen Abschnitt südlich des Bahnhofs Nardò Centrale werden die Strecken Lecce–Gallipoli und Novoli–Gagliano Leuca auf dem gleichen Bahndamm geführt. Das sind zwei eingleisige Strecken.
- Bei diesen Fahrzeugen handelt es sich um polnische Dieseltriebwagen ATRIBO
Einzelnachweise
- Marra, S. 32
- Marra, S. 53f.
- Marra, S. 59
- Marra, S. 58f
- Eisenbahnatlas Italien und Slowenien, S. 81
- Marra, S. 111–115
- Homepage der FSE
- Marra, S. 115f
- Homepage der FSE
- Marra, S. 106, 155