Bahnhof Ryōgoku
Der Bahnhof Ryōgoku (jap. 両国駅, Ryōgoku-eki) befindet sich im Sumida-ku in der Präfektur Tokio. Er ist heute ein Durchgangsbahnhof an der Chūō-Sōbu-Linie der JR Higashi-Nihon (JR East) und dient dem Nahverkehr. Von 1904 bis 1932 war er als Kopfbahnhof der Ausgangspunkt der Sōbu-Hauptlinie.
Bahnhof Ryōgoku | |
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JR-Bahnsteig des Bahnhof Ryōgoku | |
Daten | |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 3 |
Abkürzung | レウ (Re-U)/U-Bahn: 両 (Ryō) |
Eröffnung | 5. April 1904 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Sumida |
Präfektur | Tokio |
Staat | Japan |
Koordinaten | 35° 41′ 46″ N, 139° 47′ 33″ O |
Eisenbahnstrecken | |
Liste der Bahnhöfe in Japan |
Geschichte
Am 5. April 1904 wurde der Bahnhof von der privaten Eisenbahngesellschaft Sōbu Tetsudō als Bahnhof Ryōgokubashi (両国橋, „Beide-Provinzen-Brücke“) eröffnet. Er war als Kopfbahnhof Ausgangspunkt der Sōbu-Hauptlinie. Die Ryōgokubashi überquert den Sumida etwa hundert Meter südlich des Bahnhofs. Der Name rührt daher, dass der Sumida die Grenze zwischen den ehemaligen Provinzen Musashi und Shimousa bildete. 1907 wurde der Bahnhof mit der Bahnstrecke verstaatlicht und ging in den Besitz der Staatsbahn (kokutetsu) über.
1931 erhielt der Bahnhof seinen heutigen Namen. Ein Jahr später wurde er durch die Verlängerung der Sōbu-Hauptlinie nach Ochanomizu zum Durchgangsbahnhof. Die neuen Gleise wurden unmittelbar südlich der alten verlegt, die Kopfgleise blieben zunächst in Betrieb: Da anfangs nur der neue westliche Teil der Strecke elektrifiziert war, blieb der Bahnhof Ausgangspunkt vieler Züge. Heute sind die Kopfgleise bis auf eines, das für Sonderzüge und betriebliche Zwecke eingesetzt wird, stillgelegt.
1972 wurde eine unterirdische Verbindung zum Bahnhof Tokio fertiggestellt, deren Tunnelausfahrt direkt nördlich des alten Kopfbahnhofs liegt. Allerdings wurde kein Bahnsteig angelegt, dort verkehren nur durchgehende Schnellzüge. Bis 1988 fuhren noch die Expresszüge Ayame und Suigō den Bahnhof Ryōgoku an, danach hielten nur noch die Lokalzüge der Chūō-Sōbu-Linie. Mit der Privatisierung der Staatsbahn ging der Bahnhof 1987 in den Besitz der JR Higashi-Nihon über.
2000 wurde der U-Bahnhof der Toei Ōedo-Linie eröffnet. Er wird vom Verkehrsamt der Präfektur Tokio betrieben.
Linien
Oberirdisch halten die Züge der Chūō-Sōbu-Linie an den Gleisen 1 (Richtung Akihabara, Shinjuku) und 2 (Richtung Funabashi, Chiba) an einem Inselbahnsteig. Gleis 3 an einem Bahnsteig des alten Kopfbahnhofes ist an die Sōbu-Schnellzugstrecke angeschlossen und wird nur betrieblich und für Sonderzüge genutzt. Der U-Bahnhof der Ōedo-Linie verfügt über einen Mittelbahnsteig mit zwei Gleisen. Er liegt unter der Kiyosumi-dōri am Ostende des Bahnhofs.
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Linien | → | ||
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Asakusabashi | Chūō-Sōbu-Linie JR East |
Kinshichō | ||
Kuramae | Ōedo-Linie Toei U-Bahn |
Morishita |
Umgebung
Der Bahnhof liegt am Ostufer des Sumida am südlichen Ende des Stadtteils Yokoami, wobei sich unmittelbar südlich des Bahnhofs der Stadtteil Ryōgoku anschließt. Unmittelbar nördlich des Bahnhofs liegt das Ryōgoku Kokugikan, in dem im Januar, Mai und September die Sumō-Turniere in Tokio stattfinden. Daneben befinden sich der Kyū-Yasuda-teien, ein berühmter japanischer Garten, und das Edo-Tokyo-Museum.
Nutzung
Im Jahr 2006 nutzten im Durchschnitt täglich 39.406 Menschen die JR-Linie und 24.020 Personen die Toei-Linie an diesem Bahnhof.[2]
Einzelnachweise
- 昭和8年頃の両国橋. In: Sumida City. Archiviert vom Original am 15. Januar 2010; abgerufen am 27. Juli 2016 (japanisch).
- In Ryōgoku zusteigende Fahrgäste. Berechnung aus verkauften Einzel-, Sammel- und Monatsfahrkarten.