Bad Fohrenburg
Das Bad Fohrenburg (auch „Bad Hinterplärsch“, 572 m ü. A.) war ein in Bludenz in (Vorarlberg, Österreich) liegendes Heilbad und liegt in der Parzelle „Fohrenburg“ neben der Werdenbergerstraße (L 190), vis-à-vis der später erbauten Brauerei Fohrenburg.
Geschichte
Der Beginn der Nutzung der Heilquelle im Ortsteil Hinterplärsch (etwa 679 m ü. A.) ist nicht bekannt. Es befindet sich an der Stelle der alten Quellnutzung die Parzelle „Badstuben“. Heute ist dort der Parkplatz der Muttersbergseilbahn Talstation. 1608 wurde das Wasser erstmals analysiert. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts ist hier ein Bademeister belegt.[1]
Aus dem Bad Hinterplärsch und dem Tschaggunser Tilisunabad musste ein „Bädergeld“, eine Art von Wellnesssteuer, an die Obrigkeit abgeführt werden.[2]
In der Biedermeierzeit wurden die einfach gebauten und baufälligen Badhütten in Hinterplärsch abgerissen, die Quelle neu gefasst und in das 1838 an der Hauptstraße neu errichtete Bad Fohrenburg geleitet.[3] In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Basil Beiser (1795–1875 ), der Stadt- und Gerichtsschreiber sowie Abgeordneter in den Tiroler Landtag (1848) als Wirt in „Bad Fohrenburg“ tätig.[4]
Der Badebetrieb wurde jedoch bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts eingestellt. 1880 wurde die Heilquelle von der Brauerei Fohrenburg gekauft[5] und ab 1881 wurde auch die Heilquelle für die Bierproduktion der Brauerei genutzt.[6]
Badebetrieb und Heilquelle
Bei der verwendeten Heilquelle handelte es sich um eine kalte Schwefelquelle. Nach Abriss der Badehütten im Ortsteil Hinterplärsch um 1838 wurde über eine etwa 1,2 km lange Leitung (Luftlinie) das Heilwasser in das 1838 neu erbaute Bad Fohrenburg geleitet.[7] Höhepunkt der Nutzung der Heilquelle lag Mitte des 19. Jahrhunderts.
In Eduard Jos Kochs Abhandlung aus dem Jahr 1843: Abhandlung über Mineralquellen in allgemein wissenschaftlicher Beziehung und Beschreibung aller in der Oesterreichischen Monarchie bekannten Bäder und Gesundbrunnen,[8] findet das Bad keine Erwähnung. Josef Zehenter erwähnt das Bad Fohrenburg 1895 in Mineralquellen Vorarlbergs[9] und vermerkt hierzu, dass die Badeanstalt aufgelassen sei und „über das hier verwendete Wasser liegen nur veraltete Angaben vor“.
Geographie / Topographie
Die ursprünglichen Badehütten befanden sich im Ortsteil Hinterplärsch (etwa 1,5 km Luftlinie vom Stadtzentrum), der Parzelle Badstube, heute Parkplatz der Muttersbergseilbahn. Sowohl diese, das daneben befindliche Gasthaus als auch die spätere Unterkunft im Bad Fohrenburg an der Hauptstraße waren eher einfach gehalten.[10]
Literatur
- Werner Vogt: Alte Heilbäder in Vorarlberg eine Reise durch die Vorarlberger Bäderlandschaft. Verlag Benvenuti, Feldkirch 2001, ISBN 3-901522-07-7.
- Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch. Buch Spezial Verlag, Dornbirn 1984, ISBN 3-900496-03-3.
- Josef Zehenter, Mineralquellen Vorarlbergs, Innsbruck 1895, Online Vorarlberger Landesmuseum.
Weblinks
Einzelnachweise
- „Geschichte der Stadt Bludenz, von der Urzeit bis zum Beginne des 20. Jahrhunderts“ von Manfred Tschaikner (Hg), Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1996, ISBN 3-7995-1170-9, S. 222, mit weiteren Ausführungen zum Bad Hinterplärsch.
- Manfred Tschaikner in „Das Urbar der Herrschaften Bludenz und Sonnenberg von 1620 – ein Überblick (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. “, S. 67.
- Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 127.
- Manfred Tschaikner in „Die Abschiedsrede des Kapuzinertors an die Stadt Bludenz (1845)“ in Bludenzer Geschichtsblätter, Heft 75 (2005), S. 106 ff.
- Planung und Baubeginn der Brauerei Fohrenburg, Webseite der Brauerei Fohrenburg
- Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 127.
- Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 127.
- Wien 1843, Pichler, Band 1, S. 179 f.
- Seite 159.
- Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 127.