Bachmannia chubutensis

Bachmannia chubutensis (Syn.: Arius argentinus Dolgopol 1941) i​st eine ausgestorbene Fischart a​us der Ordnung d​er Welsartigen (Siluriformes). Fossilien d​er Art, d​ie auf d​as frühe Eozän datiert werden, wurden i​n der Fundstelle Laguna d​el Hunco gefunden, e​iner Caldera i​n der argentinischen Provinz Chubut, d​ie mit feinkörnigen, geschichteten Mudde- u​nd Sandsteinen durchsetzt m​it pyroklastischen Ablagerungen gefüllt ist. Die Gattung w​urde zu Ehren d​es deutschen Arztes u​nd Naturalisten Franz Ewald Theodor Bachmann benannt.

Bachmannia chubutensis
Zeitliches Auftreten
frühes Eozän
55,8 bis 48,6 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Otomorpha
Ostariophysi
Welsartige (Siluriformes)
Bachmanniidae
Bachmannia
Bachmannia chubutensis
Wissenschaftlicher Name der Familie
Bachmanniidae
Azpelicueta & Cione, 2011
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Bachmannia
Dolgopol, 1941
Wissenschaftlicher Name der Art
Bachmannia chubutensis
Dolgopol, 1941

Bachmannia chubutensis l​ebte während d​es klimatischen Optimums d​es frühen Eozäns. Die Laguna d​el Hunco l​ag am Südrand d​er Tropen, i​n einem feuchten Klima m​it deutlich maritimem Einfluss. Vulkanische Aktivitäten m​it der Freisetzung v​on Gasen i​n das Wasser führten z​u regelmäßigen Massensterben v​on Fischen.

Merkmale

Bachmannia chubutensis war eine kleine Welsart mit gedrungenem Körper. Der fast vollständig erhaltene Holotyp ist 8 cm lang (Schwanzflosse fehlt), die maximale Standardlänge der Art wird mit weniger als 12,5 cm angegeben. Kopf und Vorderkörper waren relativ hoch. Das Kopfprofil war konvex und erinnert an die Kopfform der Panzerwelsgattung Corydoras. Das Neurocranium war stark verknöchert. Im Vergleich mit den meist kleinen Zähnen rezenter Welsartiger waren die Zähne von Bachmannia chubutensis groß. Sie waren konisch mit breiten Zahnbasen. Die größten Zähne befanden sich auf dem Vomer. Auch die Maxillare war bezahnt (zwei Zahnreihen), ein für Welsartige primitives Merkmal, das sich nur noch bei den rezenten Diplomystidae und den ausgestorbenen Hypsidoridae findet. Die Rückenflosse saß zwischen dem fünften und dreizehnten Wirbel und wurde von einem ersten, kurzen, im Querschnitt dreieckigen Flossenstachel, einem langen zweiten Flossenstachel, der Längsriefen aufwies, und sieben Weichstrahlen gestützt. Die Afterflosse hatte zehn Flossenstrahlen.

Bachmannia chubutensis i​st die einzige bekannte Art d​er Gattung Bachmannia u​nd wird i​n die monotypische Familie Bachmanniidae gestellt, d​ie die Schwestergruppe d​er Primitivwelse (Diplomystidae) ist. Gemeinsames Merkmal (Synapomorphie) v​on Bachmanniidae u​nd Diplomystidae i​st ein doppelter, vorderer Gelenkkopf d​es Palatinum.

Literatur

  • M. M. Azpelicueta, A. L. Cione: Redescription of the Eocene Catfish Bachmannia chubutensis (Teleostei : Bachmanniidae) of Southern South America. In: Journal of Vertebrate Paleontology. 31, Nr. 2, 2011, S. 258–269, doi: 10.1080/02724634.2011.550351.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.