B-Symptomatik
Der Begriff B-Symptomatik bezeichnet eine Trias der folgenden Symptome:[1]
- unerklärliches Fieber (> 38 °C)
- massiver Nachtschweiß (nasse Haare, durchnässte Schlafbekleidung)
- ungewollter Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent des Körpergewichtes innerhalb von sechs Monaten
Klassifikation nach ICD-10 | |
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R50.9 | Fieber, nicht näher bezeichnet |
R61.9 | Hyperhidrose, nicht näher bezeichnet |
R63.4 | Abnorme Gewichtsabnahme |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die B-Symptomatik kann bei entzündlichen Erkrankungen wie Tuberkulose, Aktinomykose,[2] HIV-Infektion, oder auch invasiven Darmerkrankungen durch Amöben, aber auch bei malignen Prozessen auftreten (z. B. Hodgkin-Lymphom) und gilt hier als prognostisch ungünstiges Zeichen.[3] Wichtigstes Mittel zur Erfassung einer B-Symptomatik ist eine genaue Anamnese des Patienten.[4]
Zur Begriffsbildung
Der Buchstabe „B“ in dem Begriff „B-Symptomatik“ erklärt sich aus den beiden Zusätzen „A“ bzw. (wie hier) „B“ der Ann-Arbor-Klassifikation für maligne Lymphome. Sind die oben genannten Symptome vorhanden, spricht man von einer „B-Symptomatik“, fehlen diese, von einer „A-Symptomatik“.[1] Im Deutschen kann der Begriff „B-Symptomatik“ auch für „Begleit-Symptomatik“ stehen.
Weblinks
- Glossar der Leukämie-Lymphom-Hilfe S.E.L.P. e. V.
- Eintrag zu B-Symptomatik im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
Einzelnachweise
- Walter Siegenthaler: Siegenthalers Differenzialdiagnose: Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. 19. Auflage. Thieme, Stuttgart 2005, S. 198.
- Stephan Dold: Die abdominale Aktinomykose: Diagnostik und Therapie; Kasuistik und Literaturübersicht, 2004, Dissertation, Uni Freiburg
- Hanns-Wolf Baenkler, Hartmut Goldschmidt, Johannes-Martin Hahn: Kurzlehrbuch Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2011.
- Jürgen Schölmerich: Medizinische Therapie 2005/2006. Springer, 2005.