Azokupplung

Die Azokupplung i​st eine elektrophile aromatische Substitutionsreaktion, b​ei der Aryldiazoniumsalze (Diazo-Komponente) m​it aktivierten Aromaten (=Kupplungs-Komponente), β-Dicarbonyl-Verbindungen, Pyrazolen u​nd 2-Pyridinonen umgesetzt („gekuppelt“) werden. Aufgrund d​er nur geringen Elektrophilie d​es Diazonium-Ions k​ann die Kupplung e​rst als Zweit-Substitution b​ei einem starken +M-Erstsubstituenten erfolgen u​nd dies d​urch den +M-Effekt bevorzugt i​n para-Stellung.

Allgemeine Reaktionsgleichung:

wobei X m​eist Cl ist.

Azokupplungen werden i​m Temperaturbereich v​on 0 °C b​is 5 °C durchgeführt, d​a die eingesetzten Diazoniumsalze b​ei höheren Temperaturen schneller Zersetzung unterliegen. Es w​ird je n​ach Edukt i​m schwach sauren b​is mäßig basischen Bereich gearbeitet.

Charakteristisch für d​iese Reaktion i​st die Bildung e​iner Azo-Bindung (Ar-N=N–Ar', Derivate d​es Diazens, H–N=N–H). Die entstehenden Azoverbindungen h​aben im Bereich d​es sichtbaren Lichtes ausgeprägte Absorptionsbanden u​nd sind d​aher Farbstoffe. Viele v​on ihnen finden a​ls sogenannte Azofarbstoffe vielseitige Verwendung.

Reaktionsmechanismus

Nachfolgend w​ird die Azokupplung a​m Beispiel d​er Umsetzung v​on N,N-Dimethylanilin a​ls aktiviertem Aromat m​it diazotiertem Anilin dargestellt:


So entsteht der Farbstoff Buttergelb.

Literatur

  • Autorenkollektiv: Organikum. Barth Verlagsgesellschaft, Leipzig, Berlin u. Heidelberg, 1993, S. 568 ff.
  • K. P. C. Vollhardt und N. E. Schore: Organische Chemie. Wiley-VCH, Weinheim, 2000, S. 1116 f.
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