Aura (Epilepsie)

Der Begriff Aura bezeichnet in der Neurologie Sinneswahrnehmungen unterschiedlichster Art sowie Affekte, die bei manchen Menschen einen kurz danach eintreffenden epileptischen Anfall ankündigen. Der Name Aura kommt aus der griechischen Sprache und heißt so viel wie „Windstoß“, „Windhauch“. Begleitende Symptome der Migräne werden ebenfalls als Aura bezeichnet (siehe Migräneaura).

Die Aura ist als beginnende Phase des Anfalls selbst anzusehen. Sie ist vom Begriff der Prodromi abzugrenzen, die Stunden oder Tage vorher auftreten können und meist mit einer Unruhe der Betroffenen einhergehen.

Ein Teil der Personen mit Epilepsie verspürt regelmäßig eine solche Aura kurz vor einem Anfall. Die Betroffenen kennen meist die entsprechenden Empfindungen und können sich mitunter noch rechtzeitig auf den Boden legen oder Anwesenden ein Zeichen geben. Wie der Patient selbst, können auch Hunde diese Aura erkennen, siehe Epilepsiehund.

Symptome

Typische Aura-Empfindungen sind:

Beispiele für Auren sind die sogenannte epigastrische oder viszerale Aura, ein Aufsteigen unbestimmt unangenehmer Gefühle aus der Magengegend, als häufigste Aura bei Schläfenlappenepilepsie (Temporallappenepilepsie), „Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Nadelstiche“ als Aura bei Scheitellappenepilepsie (Parietallappenepilepsie) oder „visuelle Halluzinationen“ bei Hinterhauptslappenepilepsie (Okzipitallappenepilepsie). Andere Beispiele für eine Aura können Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und das nicht mehr richtige Wahrnehmen der Umgebung sein.

Daneben werden aber auch vegetative Zeichen wie eine Veränderung der Herzfrequenz beobachtet.

Trivia

Fjodor Michailowitsch Dostojewski, der selbst Epileptiker war, lässt in seinem Roman Die Brüder Karamasov den Epileptiker Smerdjakov das Voraussehen eines Anfalls durch die entsprechende Aura benutzen, um sich ein Alibi für den Mord an seinem Vater zu beschaffen.

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