August Unger

August Unger (* 24. März 1869 i​n Kemlitz; † 10. Dezember 1945 i​n Berlin-Zehlendorf) w​ar ein deutscher Maler, d​er vor a​llem durch Innenraumgestaltung mittels Wandmalerei u​nd Glasmalerei bekannt wurde. Daneben betätigte e​r sich a​ls Werbe- u​nd Gebrauchsgrafiker.[1]

Leben

1895 wurde er von der noch nicht zu Berlin gehörenden Gemeinde Schönberg beauftragt, eine großformatige reich verzierte und kalligraphierte Glückwunschadresse auf Pergament anlässlich des 80. Geburtstages des Alt-Reichskanzlers Otto Fürst von Bismarck am 1. April zu fertigen, deren Außenblatt eine polychrome Vedute des alten Rathauses Schöneberg und das Wappen Bismarcks zierte.1898 war er Preisträger beim ersten Preisausschreiben von Ludwig Stollwerck für Entwürfe von Stollwerck-Sammelbildern im Jahre 1898. Preisrichter waren die Professoren Emil Doepler d. J., Woldemar Friedrich, Bruno Schmitz und Franz Skarbina aus Berlin sowie ein Teilhaber der Firma Stollwerck. Weitere Preisträger waren Adolf Münzer aus München, Oskar Zwintscher aus Meissen, Gustav Adolf Closs aus Stuttgart, A. Haas aus München, W. Wulff aus Karlsruhe, Helene Schulz aus Berlin, Hans Anker aus Berlin, A. Bauer jr. aus Düsseldorf, P.O. Engelhard aus München, A. Höfer aus München, A. Klingner aus Berlin, H. Krause aus Berlin, E. Neumann aus München, F.P. Schmidt aus Dresden, Ad. Wagner aus Kassel und P. Wendling aus Friedenau.[2]

Bei e​inem Plakat-Entwurf-Wettbewerb i​n Hannover gewann e​r 1903 für d​en Entwurf e​ines Plakats m​it einem Elefantenmotiv für Dr. Oetkers Backpulver e​inen ersten Preis.[3]

Unger ließ 1906/07 v​on Bruno Schmitz i​n der Prinz-Friedrich-Leopold-Straße Nr. 30 i​n Berlin-Nikolassee d​ie „Villa Unger“ erbauen.

In d​er Galerie Keller & Reiner (Berlin) n​ahm Unger 1911 a​n der ersten Ausstellung d​es Künstlerbundes für Glasmalerei u​nd Glasmosaik teil, z​u dessen Mitgliedern n​eben Unger a​uch Max Pechstein, Peter Behrens, Bruno Paul, u​nd César Klein zählten. Als „ausführende Anstalten“ w​aren dem Künstlerbund d​ie Firmen Puhl & Wagner s​owie Gottfried Heinersdorff Kunstanstalt (später m​it Puhl & Wagner fusioniert) angeschlossen.[4]

Werke

Einzelnachweise

  1. Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900 – Künstlerlexikon für Sammelbilder. Reimer, Berlin 2000, S. 187f. ISBN 3-496-01220-X
  2. Hofacker, Prof. Karl: Kunstgewerbeblatt 9. Jahrgang, Leipzig, 1898.
  3. Der Plakat-Entwurf-Wettbewerb vom 31. Januar 1903 in Hannover (PDF; 29,5 MB). In: Die Kunst - Monatshefte für freie und angewandte Kunst, Vol 8, Verlagsanstalt Bruckmann, München 1903, S. 313–317. ZDB-ID 501102-4
  4. Kleine Kunstnachrichten - Oktober 1911. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Vol 29, S. 192. Verlagsanstalt Alexander Koch, Darmstadt 1911. ZDB-ID 501099-8
  5. Thomas Grossbölting: „Im Reich der Arbeit“: Die Repräsentation gesellschaftlicher Ordnung in den deutschen Industrie- und Gewerbeausstellungen 1790-1914. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2008, S. 230. ISBN 3486581287
  6. Antje Hansen: Oskar Kaufmann – ein Theaterarchitekt zwischen Tradition und Moderne. Gebr. Mann Verlag, Berlin 2001, S. 193. ISBN 3-7861-2375-6
  7. Hans Schliepmann: Oskar Kaufmanns Stadttheater in Bremerhaven urn:nbn:de:kobv:109-opus-5427 In: „Berliner Architekturwelt“ Vol. 17 (1915) 2. S. 45–84 ZDB-ID 536584-3
  8. Fotos des Betsaals auf der Website des Jüdischen Waisenhauses. (Abgerufen am 4. März 2009.)
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