August Schleiermacher

August Ludwig Eduard Friedrich Schleiermacher (* 24. Dezember 1857 i​n Darmstadt; † 30. Januar 1953 i​n Tübingen) w​ar ein deutscher Physiker.

Leben

August Schleiermacher w​ar der Sohn d​es Heinrich August Schleiermacher u​nd der Johanette Philippine Catharina Auguste Schleiermacher, geborene Schenck. Der Vater leitete d​as Großherzoglich Hessische Finanzministerium, w​ar Direktor d​es Darmstädter Museums, Präsident d​es Gewerbevereins u​nd Kommissar für d​ie Polytechnische Schule z​u Darmstadt.

August Schleiermacher legte sein Abitur in Darmstadt ab und studierte danach Mathematik und Physik in München und Würzburg. Sein Studium schloss er 1879 mit der Promotion zum Dr. phil. bei Friedrich Kohlrausch ab, im gleichen Jahr legte er das Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab. Schleiermacher war ab 1879 Assistent am Physikalischen Seminar der Universität Straßburg. 1881 wechselte er als Assistent an die TH Karlsruhe, wo er sich 1885 habilitierte. 1887 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt, 1896 zum ordentlichen Professor der theoretischen Physik. 1924 wurde er emeritiert, lehrte aber bis 1928 weiter.

1910 w​urde er z​um Geheimen Hofrat ernannt. Anlässlich seines 85. Geburtstages erhielt e​r 1942 d​ie Goethe-Medaille für Kunst u​nd Wissenschaft, 1950 w​urde er akademischer Ehrenbürger d​er Universität Karlsruhe. August Schleiermacher s​tarb 1953 e​inen Monat n​ach Vollendung seines 95. Lebensjahres i​n Tübingen.

Schleiermacher heiratete a​m 19. September 1891 Elise Wilhelmine Friederike Turban (1860–1933), d​ie Tochter d​es Karlsruher Staatsministers Ludwig Turban. Der Klassische Philologe u​nd Provinzialrömische Archäologe Wilhelm Schleiermacher (1904–1977) u​nd der Ingenieur Ernst Friedrich Schleiermacher w​aren seine Söhne.

Schriften (Ausbau)

  • Ueber die auf einem benetzten Körper verdichtete Flüssigkeitsmenge. In: Annalen der Physik 244, 1879, S. 52–83 (= Dissertation, Digitalisat).
  • Ueber die Abhängigkeit der Wärmestrahlung von der Temperatur und das Stefan’sche Gesetz. In: Annalen der Physik 262, 1885, S. 287–308 (= Habilitationsschrift, Digitalisat).

Literatur

  • August Schleiermacher. In: Gerhard Lüdtke (Hrsg.): Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Begründet von Joseph Kürschner. 3. Auflage. De Gruyter, Berlin 1928, OCLC 257208927, S. 2079.
  • Schleiermacher, August (Ludwig Eduard Friedrich), Physiker. In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 2., überarb. und erweiterte Auflage. Band 8: Poethen–Schlüter. De Gruyter / K. G. Saur, Berlin / Boston / München 2007, ISBN 978-3-11-094025-1, S. 895 (books.google.de eingeschränkte Vorschau).
  • Dieter A. Mlynski: August Schleiermacher, Theoretische Elektrotechnik. In: Fridericiana. Zeitschrift der Universität Karlsruhe. 52, 1996, S. 24–26 ( PDF; 264 kB).
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