Augsburger Stadtwald
Der Augsburger Stadtwald ist ein zusammenhängendes Waldgebiet im Augsburger Stadtgebiet, das eine Fläche von ca. 21,5 km² einnimmt. Das Gebiet besitzt einen hohen regionalen Stellenwert im Bereich Naturschutz und als Naherholungs- oder Freizeitgebiet. Der Stadtwald Augsburg ist das größte außeralpine Naturschutzgebiet in Schwaben.[1]
Beschreibung
Lage
Der Augsburger Stadtwald ist ein in Nord-Süd-Richtung langgestrecktes Gebiet auf den Gemarkungen Augsburg, Haunstetten, Hochzoll, Merching und Meringer Au. Es beginnt im Norden im Bereich Spickel-Herrenbach. Seine Ostgrenze folgt dem geschwungenen Verlauf des Lechs. Auf westlichem Gebiet verläuft er entlang des Augsburger Tiergartens und des Botanischen Gartens. Seine Westbegrenzung kennzeichnet die ehemalige Stadt Haunstetten und im Süden reicht er bis an das Wehr des Mandichosees östlich der Stadt Königsbrunn. Im Bereich des Augsburger Stadtgebiets wird der Wald auch Siebentischwald genannt, ab dem Bereich Haunstetten wird er als Haunstetter Wald bezeichnet. Zudem beinhaltet er das zum Stadtteil Haunstetten-Siebenbrunn zählende Siebenbrunn, eine Siedlung inmitten des Stadtwaldes.
Der Stadtwald als Naturschutzgebiet
Der Augsburger Stadtwald ist Bayerns größter zusammenhängender Auwald mit einer zum Teil bemerkenswerten Flora und Fauna. Das Waldgebiet ist auf der voralpinen Flusslandschaft des Lechs entstanden. Den Untergrund bilden die eiszeitlich angeschwemmten Lechschotter. Der Wald bietet ein Mosaik unterschiedlichster Einzellebenräume fast aller Sukzessionsstadien von der Weiden-Aue über Kiefernheidewald bis zum Laubmischwald. Er ist zudem von zahlreichen kleineren und größeren Trockenrasen und Brennen, wie die Schießplatzheide, unterbrochen und wird von vielen Aubächen durchflossen. Besonderheiten hat vor allem die Flora zu bieten, zahlreiche "Einwanderer" nutzten den Lech als Biotop-Brücke und konnten so aus alpinen oder gar aus südmediterranen Gefilden Einzug halten. Darunter finden sich zum Beispiel vier seltene Arten der Ragwurzen, viele Knabenkräuter und Enziane. Es gibt im Augsburger Stadtwald seit 2007 ein Beweidungsprojekt mit Przewalski-Pferden, welches der Auflichtung des Kiefernwaldes dienen soll.[2]
Der Stadtwald als Freizeitgebiet
Der Stadtwald verfügt über ein Wegenetz. Bei mehreren dieser Wege handelt es sich um asphaltierte ehemalige Verkehrsstraßen, die für den motorisierten Verkehr gesperrt wurden. Eine über das gesamte Gebiet verteilte Beschilderung mit Kilometerangaben verweist in sämtliche Stadtteile und Nachbargemeinden. Das Wegenetz wird von Freizeitsportlern, wie Radfahrern und Joggern genutzt. Im Sommerhalbjahr finden Sportwettbewerbe wie zum Beispiel der Kuhsee-Triathlon statt. Der Botanische Garten Augsburg, wie auch der Augsburger Zoo befinden sich an den Außengrenzen des Stadtwaldgebietes.
Gewässer
Das Waldgebiet wird vom Lech durchflossen und beinhaltet den Kuhsee, neben diesem existiert zudem der kleinere Stempflesee. Die Bäche Brunnenbach, Siebenbrunner Bach, Reichskanal und der Lechkanal Lochbach durchströmen den Stadtwald. Diese verzweigen sich in weitere kleine Bäche, um sich kurz vor der Innenstadt wieder zu vereinen.
Literatur
- Nicolas Liebig, Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg (Hrsg.): Stadtwald Augsburg – Rad- und Wanderführer zu Quellbächen, Lechkanälen und Lechheiden. Context Verlag, Augsburg 2015. ISBN 978-3-939645-83-2.
Weblinks
- Stadt Augsburg: Stadtwald Augsburg – Erholung rund um Lech und Wertach
Einzelnachweise
- Der „Stadtwald Augsburg“ - ein Naturschutzgebiet! In: Berichte des naturwiss. Vereins für Schwaben, Augsburg. Band 103, 1999 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 13. März 2018]).
- Beweidungsprojekt Stadtwald Augsburg. Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg, abgerufen am 14. März 2017.