Augmentation (Medizin)

Der Begriff Augmentation w​ird in d​er Medizin m​it mehreren Bedeutungen benutzt:

  • In der Arzneimitteltherapie bezeichnet Augmentation die erwünschte Wirkungssteigerung eines Arzneimittels durch eine weitere Substanz. Zum Beispiel bei der Lithiumaugmentation oder der Augmentation bei der psychopharmakologischen Behandlung einer Depression.[4]
  • In der Pulswellenanalyse bezeichnet der Augmentationsdruck die Erhöhung des Blutdrucks in der Aorta durch Pulswellenreflexion.[5]
  • In der Behandlung des Restless-Legs-Syndrom bezeichnet Augmentation eine plötzliche Verschlechterung der Symptome unter medikamentöser Behandlung trotz Dosissteigerung.[6]
  • Mit Penisaugmentation sind verschiedene Methoden zur Vergrößerung des menschlichen Penis gemeint.
  • In der Zahnmedizin versteht man unter Augmentation den Wiederaufbau von abgebautem Kieferknochen durch Eigenknochen oder Fremdmaterial, insbesondere um ausreichend Knochenangebot zu schaffen, damit eine Zahnprothese auf dem Kieferkamm stabilisiert werden kann oder ein Zahnimplantat eingesetzt werden kann. Verfahren der Augmentation werden auch in der Parodontologie angewandt, um durch Parodontitis abgebauten Alveolar­knochen wieder aufzubauen.

Einzelnachweise

  1. H. H. Pässler: Neue Techniken – Kniechirurgie. Birkhäuser, 2002, ISBN 3-7985-1227-2, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. J. Durst: Traumatologische Praxis: in einem Band : Standards in Diagnostik und Therapie für alle Fachgebiete. Schattauer Verlag, 1997, ISBN 3-7945-1587-0, S. 537ff.
  3. J. Durst: Traumatologische Praxis: in einem Band : Standards in Diagnostik und Therapie für alle Fachgebiete. Schattauer Verlag, 1997, ISBN 3-7945-1587-0, S. 24–26 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Mit Augmentation aus der Depression. Abgerufen am 29. April 2021.
  5. J. H. Janner, N. S. Godtfredsen, S. Ladelund, J. Vestbo, E. Prescott: Aortic Augmentation Index: Reference Values in a Large Unselected Population by Means of the SphygmoCor Device. In: American Journal of Hypertension. Band 23, Nr. 2, 1. Februar 2010, ISSN 0895-7061, S. 180–185, doi:10.1038/ajh.2009.234.
  6. Pschyrembel Online. Abgerufen am 29. April 2021.

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