Außenpolitischer Nachrichtendienst

Außenpolitischer Nachrichtendienst (APN) war von Herbst 1953 bis September 1956 eine Bezeichnung für die Hauptabteilung XV (Auslandsnachrichtendienst) des Staatssekretariats für Staatssicherheit bzw. (ab 1955) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR.[1]

Zuvor firmierte dieser Nachrichtendienst unter der Bezeichnung Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF). Aufgrund des Übertritts des IWF-Abteilungsleiters Gotthold Krauss am 4. April 1953 in den Westen und den daraus folgenden Strafverfolgungsmaßnahmen im Rahmen der „Aktion Vulkan“ in der Bundesrepublik Deutschland wurde das IWF enttarnt und als Hauptabteilung XV in das Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS) eingegliedert. 1956 wurde daraus die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) gebildet.

Leiter der Hauptabteilung XV (Außenpolitischer Nachrichtendienst) war Markus Wolf, der zuvor bereits ab Ende 1952 das IWF geleitet hatte.[2]

Siehe auch

Weblinks

documentArchiv.de Abkürzungsverzeichnis für Institutionen in der SBZ und DDR

Einzelnachweise

Helmut Müller-Enbergs: Die Nachrichtendienstschule. Der I. Kursus der Schule des Instituts für wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF). (= hefte zur ddr-geschichte 107). Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin 2006, S. 5 Fn. 1. In einer weiteren Publikation (Das Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung und die Anfänge der DDR-Spionage. Strukturelle und personelle Weichenstellungen 1951 bis 1956. Berlin 2010) weist Müller-Enbergs darauf hin, dass das IWF nicht als Außenpolitischer Nachrichtendienst (APN) dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR unterstand, wie in der älteren (westlichen) Forschungsliteratur vielfach angenommen werde. Die Bezeichnung Außenpolitischer Nachrichtendienst ist erst ab Herbst 1953 bis September 1956 nachweisbar (S. 7). Siehe dazu auch die gleichlautende Darstellung in: Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Hrsg.): Hauptverwaltung A (HV A). Aufgaben – Strukturen – Quellen. (= Anatomie der Staatssicherheit – MfS-Handbuch). Berlin 2013, S. 25.
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Hrsg.): Hauptverwaltung A (HV A). Aufgaben – Strukturen – Quellen. (= Anatomie der Staatssicherheit – MfS-Handbuch). Berlin 2013, S. 34.

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[1] Helmut Müller-Enbergs: Die Nachrichtendienstschule. Der I. Kursus der Schule des Instituts für wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF). (= hefte zur ddr-geschichte 107). Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin 2006, S. 5 Fn. 1. In einer weiteren Publikation (Das Institut für Wirtschaftswissenschaftliche Forschung und die Anfänge der DDR-Spionage. Strukturelle und personelle Weichenstellungen 1951 bis 1956. Berlin 2010) weist Müller-Enbergs darauf hin, dass das IWF nicht als Außenpolitischer Nachrichtendienst (APN) dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR unterstand, wie in der älteren (westlichen) Forschungsliteratur vielfach angenommen werde. Die Bezeichnung Außenpolitischer Nachrichtendienst ist erst ab Herbst 1953 bis September 1956 nachweisbar (S. 7). Siehe dazu auch die gleichlautende Darstellung in: Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Hrsg.): Hauptverwaltung A (HV A). Aufgaben – Strukturen – Quellen. (= Anatomie der Staatssicherheit – MfS-Handbuch). Berlin 2013, S. 25.

[2] Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Hrsg.): Hauptverwaltung A (HV A). Aufgaben – Strukturen – Quellen. (= Anatomie der Staatssicherheit – MfS-Handbuch). Berlin 2013, S. 34.