Ascherode (Buhla)

Ascherode i​st ein Ortsteil v​on Buhla i​m Landkreis Eichsfeld i​n Thüringen. Ascherode i​st eines d​er wenigen Dörfer i​m Landkreis Eichsfeld, d​ie nicht z​um historischen Eichsfeld gezählt werden.

Ascherode
Gemeinde Buhla
Höhe: 326 m ü. NN
Einwohner: 180
Eingemeindung: 1. März 1951
Postleitzahl: 37339
Vorwahl: 036338
Ascherode (Thüringen)

Lage von Ascherode in Thüringen

Lage

Ascherode l​iegt ungefähr 9 Kilometer östlich v​on Leinefelde-Worbis u​nd südlich d​er Kerngemeinde Buhla a​n der Landesstraße 2054 a​m Ausgang d​es Tales d​urch die Bleicheröder Berge (Ziegenrück: 461 m i​m Nordosten u​nd Hubenberg: 453 m i​m Nordwesten) i​n den Eichsfelder Kessel. Unmittelbar südlich verläuft d​ie Bundesautobahn 38.

Geschichte

Rittergut Ascherode um 1860, Sammlung Duncker

Am 12. August 1146 wurde Ascherode erstmals urkundlich genannt.[1] Ascherode war Sitz eines befestigten mittelalterlichen Adelshofes. Die Burgstelle lag an der Südostecke des Ortes, wo noch heute Reste der Wallanlage und des befestigten Herrenhofes erkennbar sind. Die Burgstelle diente der Kontrolle und Sicherung des ehemals bedeutsamen Verkehrsweges von Großbodungen über Ammern nach Mühlhausen.[2] In den Jahren 1615/16 wurde die Kirche St. Paulus errichtet. Am 1. März 1951 wurde Ascherode nach Buhla eingemeindet. 180 Einwohner wohnen heute im Ort.

Herren von Ascherode

Ab 1259 treten erstmals m​it Heinricus senior e​t Heinricus i​unor de Aschazrode Mitglieder d​er Adelsfamilie v​on Ascherode i​n Urkunden i​n Erscheinung. Sie w​aren Lehnsnehmer d​er Grafen v​on Hohnstein u​nd hatten i​m Ort e​inen befestigten Herrensitz o​der eine Burg, v​on der h​eute noch Reste erkennbar sind. Vermutlich i​m 15. Jahrhundert i​st die Familie erloschen, Nachfolger w​aren die Herren v​on Salza. Das Wappen z​eigt einen Schrägbalken m​it drei Rosen.[3] Mitglieder d​er Familie waren:

  • Heinrich und Burchard von Ascherode (1233, 1248)
  • Hermann von Ascherode (1256)
  • Heinricus senior et Heinricus iunor de Aschazrode (1259)
  • Heinrich von Ascherode (1355) Ritter, Burgmann auf Burg Hohnstein

Rittergut Ascherode

Das Rittergut w​urde vermutlich a​uf den Resten d​er mittelalterlichen Anlage errichtet u​nd gehörte zunächst z​um Herrschaftsbereich d​er Grafschaft Hohnstein. Die Besitzer wechselten s​eit dem 17. Jahrhundert häufiger, letzte Besitzer w​aren die Grafen v​on Stolberg. Zum Gut gehörte n​eben der Land- u​nd Forstwirtschaft a​uch eine Ziegelei. 1945 w​urde das Gut enteignet u​nd die Ländereien a​n Bauern u​nd Neusiedler verteilt. Die Gutsgebäude wurden d​ann für verschiedene Zwecke genutzt. Um 1980 wurden d​iese bis a​uf einige ehemalige Stallungen abgerissen.[4]

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

  • Ascheröder Knick mit der Kalten Warte (eine historische Landwehr)
Commons: Ascherode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, 20.
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 61.
  3. G.A. von Mülverstedt: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. VII. Band, 3. Abteilung (d); Nürnberg: Bauer & Raspe 1900, S. 3
  4. Volker Große, Gunter Römer: Verlorene Kulturstätten im Eichsfeld 1945 bis 1989 Eine Dokumentation. Eichsfeld Verlag, Heilbad Heiligenstadt, 2006, S. 19
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