Aschenez

Aschenez war nach der Tradition von Reggio Calabria der mythische Stadtgründer. Er wird oft mit Aschkenas (hebr. אשכְּנז), dem Sohn Gomers aus der Bibel (Gen 10,2–3 ) identifiziert, einem Sohn von Jafet und Urenkel von Noah. In der mittelalterlichen rabbinischen Literatur wurde Aschkenas zum Stammvater der Aschkenasim, einer der beiden Hauptgruppen des Judentums. Der antike jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus schreibt in diesem Zusammenhang in seinem Buch Jüdische Altertümer:

„Ashanaxus quidem Aschanaxos condidit, q​ui nunc Regines a Grecis nominatur.“ (Latein)
„Ein gewisser Ashanaxus gründete Ashanaxos, d​as jetzt v​on den Griechen Regines genannt wird.“

Diese Notiz w​urde von Hieronymus wieder aufgenommen, d​er zu Fragen über d​ie Juden bestätigt, d​ass die Aschkenasim d​er Genesis m​it den Einwohnern v​on Rhegium identisch sind, d​ie von d​en Griechen Aschenez genannt werden:

„Aschenas Greci Rheginos vocant.“
„Aschenas nennen d​ie Griechen d​ie Rheginer.“

Auf diesen kurzen Notizen beruht d​ie Legende v​on der „urbs a diluvio condita“ (nach d​er Sintflut gegründeten Stadt), d​ie von e​inem semitischen Händler u​nd Erfinder d​es Ruderbootes gegründet wurde, d​er drei Generationen n​ach der großen Flut a​n die italische Küste kam, „als d​ie Berge wieder a​us dem Wasser auftauchten“. Das Gründungsdatum w​ird dementsprechend a​uf 2000 v.C. gelegt. Aufgrund d​er Legende w​urde eine Straße i​m Zentrum d​er Stadt Via Aschenez () benannt.

Nach anderen Quellen w​ar Aschenez d​er Gründer v​on Numistra, e​iner Stadt, d​ie mit Nicastro beziehungsweise Lamezia Terme identifiziert wird.[1]

Einzelnachweise

  1. Giuseppe Maria Alfano: Istorica descrizione del regno di Napoli diviso in dodici provincie. Vincenzo Manfredi, Neapel 1798.
    Giuseppe Francioni Vespoli: Itinerario per lo Regno delle Due Sicilie. Band 1. Stamperia Francese, Neapel 1828.
    Giuseppe Antonio Scaramuzzino: Memorie istoriche riguardanti la città di Nicastro. Gaetano Raimondi, Neapel 1803.
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