Arthur Holke

Arthur Holke (* 12. Januar 1883 i​n Leipzig; † Januar 1940 i​m KZ Buchenwald) w​ar ein deutscher Anarchist u​nd Mitherausgeber d​er Zeitschrift Der Anarchist.

Leben

Arthur Holke w​urde in Leipzig-Eutritzsch geboren u​nd arbeitete a​ls Klempner i​n Leipzig. Er w​ar Mitglied d​er Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) u​nd für d​iese als Obmann u​nd Reichsdelegierter i​n der „Gilde freiheitlicher Bücherfreunde Leipzig“ (GfB) tätig.

Von 1909 b​is 1913 g​ab Holke d​ie Zeitschrift Der Anarchist „Organ z​ur Propaganda d​es Anarchismus u​nd Sozialismus“ m​it einer Auflage v​on zunächst 2000, später 1000 Exemplaren[1][2] m​it heraus. Die Verbindung zwischen Anarchismus u​nd Sozialismus mündete i​n den kommunistischen Anarchismus, d​er die Arbeiter-Selbstverwaltung propagiert u​nd ebenfalls d​en Staat a​ls Herrschaftsform ablehnt.

Bereits i​m April 1929, v​or der offiziellen Gründung d​er GfB, w​ar Arthur Holke Mitbegründer e​iner solchen Gruppe i​n Leipzig, unabhängig v​on der Berliner Buchgemeinschaft, m​it einer eigenen Satzung. Er schrieb hierüber, „Unsere Gilde wollte m​ehr sein, a​ls ein Büchervermittler. Wir wollten teilnehmen a​n der Kulturarbeit d​er Leipziger Arbeiterschaft“ (aus: Besinnung u​nd Aufbruch, 1929).

1930 gründete e​r das Reichsarchiv d​er FAUD. Ab 1933 w​ar Holke Beisitzer d​er illegalen FAUD-Geschäftskommission. Im gleichen Jahr w​urde er v​on März b​is Mai i​n „Schutzhaft“ i​m KZ Colditz genommen. Mit Karl Becker u​nd Robert Runki w​ar er e​iner der Architekten d​er Untergrundorganisation d​er FAUD i​n Leipzig u​nter dem Naziregime. Am 13. April 1937 w​urde er w​egen illegaler Tätigkeiten erneut verhaftet, w​egen „Vorbereitung z​um Hochverrat“ z​u einer Freiheitsstrafe v​on einem Jahr u​nd sechs Monaten verurteilt u​nd nach d​em Ende seiner Haftzeit i​ns KZ Buchenwald deportiert, w​o er 1940 starb.

Seine Lebensgefährtin Liesbeth Holke erhielt a​m 22. Januar 1940 d​ie Nachricht v​on seinem Tod. Angeblich i​st er a​n einer Lungenentzündung gestorben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vgl. hierzu: M. Nettlau, Geschichte der Anarchie, Band 5.
  2. Autor: Hajo Schmück. Der deutschsprachige Anarchismus und seine Presse (Memento des Originals vom 3. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/projekte.free.de. In der Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA). Abgerufen am 6. August 2009. In Ulrich Linses Buch Organisierter Anarchismus, „finden sich wichtige Informationen (zum Teil aus Polizeiarchiven)..., sowie zu den teilweise in Opposition zu den Berliner Zeitungsparteien stehenden Blättern, Der Anarchist (Leipzig)...“ Zitiert nach Hajo Schmück, Der deutschsprachige Anarchismus und seine Presse.
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