Arnoldi Chronica Slavorum

Die Chronica Slavorum (Slawenchronik), u​m 1210 v​on Arnold v​on Lübeck verfasst, i​st als Fortsetzung d​er gleichnamigen Chronica Slavorum Helmolds v​on Bosau geschrieben u​nd reicht v​on 1171 b​is 1209, a​lso bis i​n Arnolds Gegenwart.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Geschichte Heinrich des Löwen und seiner Söhne über den Kreuzzug Heinrichs VI. bis hin zu Kaiser Otto IV., jedoch nicht so sehr auf den Slawen und der Ostkolonisation. Die Chronik ist geprägt von großer Verehrung für Heinrich den Löwen und die Welfen im Allgemeinen sowie eine negative Einstellung gegenüber dem Staufer Friedrich I., was sich aus Arnolds Nähe zum Welfengeschlecht erklären lässt. Die Chronik legt Wert darauf den königlichen (und kaiserlichen) Anspruch des Welfengeschlechtes und vor allem Ottos IV. herauszuarbeiten. Sie zeigt so die welfische Sicht auf den Sturz Heinrich des Löwen.

Grundlage v​on Schmeidlers Ausgabe waren : Additamenta 50 folio d​er Universitätsbibliothek Kopenhagen, s​eit 1937 i​n Det Kongelige Bibliotek[1] u​nd e​ine Handschrift d​er Stadtbibliothek Lübeck, daneben Exzerpte i​n Wien; weitere Handschriften s​ind nur d​urch die Drucke, i​n denen s​ie benutzt wurden, bekannt.[2] Die Kopenhagener Handschrift GKS 646[3] w​urde zwar v​on Lappenberg benutzt[4], w​ird aber v​on Schmeidler n​icht einmal erwähnt.

Editionen

Literatur (Auswahl)

  • J. C. M. Laurent (Übersetzer): Die Chronik Arnolds von Lübeck. In: Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Geschichtschreiber: Zweite Gesamtausgabe. Hrsg. von G.H. Perk, J. Grimm, L. v. Ranke, K. Ritter, K. Lachmann, W. Wattenbach, O. Holder-Egger. 3. unveränderte Auflage. Leipzig 1940.
  • Bernd Ulrich Hucker: Die Chronik Arnolds von Lübeck als „Historia Regum“. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. Hrsg. von Horst Fuhrmann, Hans Martin Schaller. 44, 1988.
  • Volker Scior: Das Eigene und das Fremde: Identität und Fremdheit in den Chroniken Adams von Bremen, Helmolds von Bosau und Arnolds von Lübeck. Akademie Verlag, Berlin 2002.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Onlinekatalog; aus dieser Handschrift ist Cod. 30 in fol. der Arnamagnäanischen Sammlung 1472 kopiert worden; zu Schmeidlers Zeiten waren diese Handschriften noch in Kopenhagen, heute befinden sie sich in Reykjavík.
  2. Schmeidler S. XVIII-XXIV
  3. Eintrag im Onlinekatalog; Ellen Jørgensen: Catalogus Codicum Latinorum Medii Ævi Bibliothecæ Regiæ Hafniensis, Kopenhagen 1926, S. 397 Digitalisat (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
  4. MGH SS 21, S. 111
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