Ark (Buxoro)
Der Ark ist eine Zitadelle in der usbekischen Stadt Buxoro. Sie diente als Residenz und Regierungssitz der Khane und Emire von Buxoro.
Lage
Die Zitadelle liegt im historischen Zentrum von Buxoro im Nordwesten der Altstadt am Registan auf einem etwa 20 Meter hohen künstlich aufgeschütteten Hügel. Der Zitadelle westlich gegenüber liegt die Bolo-Hovuz-Moschee. Östlich der Zitadelle liegt der Zindon, das ehemalige Gefängnis von Buxoro. Südlich des Ark liegen der Hodscha-Zaynuddin-Komplex und das Bauensemble Poi Kalon.
Geschichte
Die Erbauungszeit des Ark ist unbekannt. Der Legende nach gilt Siyawasch als Erbauer der Zitadelle. Sein Grab soll sich an deren Osttor befunden haben. Ausgrabungen ergaben Spuren aus dem 4. Jahrhundert vor Christus.
Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Zitadelle mehrmals zerstört und wiederaufgebaut, zuletzt unter den Scheibaniden. Hier befand sich nicht nur der Palast des Herrschers, sondern eine "Stadt in der Stadt" mit staatlichen Institutionen wie z. B. die Münze, Wohnungen hoher Staatsdiener, Kasernen und Wirtschaftsgebäude wie Vorratshäuser, Werkstätten, Stallungen usw.
Bei der Eroberung von Buchara durch die Rote Armee 1920 gingen die Holzbauten in Flammen auf, einige wurden nach historischen Plänen wiederaufgebaut.
Beschreibung
Die Zitadelle erstreckt sich über eine Fläche von etwa vier Hektar. Sie ist von einer massiven Festungsmauer umgeben. Der Großteil des Geländes liegt in Trümmern.
Vom Registan aus führt eine Rampe zu einem Torbau, der zwei runde Ecktürme, über dem Tor eine vergitterte Galerie und darüber eine von Säulen gestützte offene Galerie hat. Hinter dem Eingang führt ein Tunnel an dem ehemaligen Verlies vorbei zur Oberfläche der Zitadelle.
Der Palast des Herrschers ist ein einfacher Backsteinbau. In ihm befindet sich ein Museum für Landeskunde. Der Thronsaal ist ein gepflasterter Hof, von der ehemaligen Überdachung sind nur einige das Dach tragende Säulen erhalten.
Nördlich des Palastes steht die Djami- oder Dschuma-Moschee (Freitagsmoschee), die 1712 erbaut wurde und auf drei Seiten unter Iwane offen ist. Der offene Bereich wurde als Sommermoschee genutzt.
- Festungsmauern
- Torbau
- Thronsaal
- Moschee; links die Mihrābnische der Sommermoschee
Ark heute
Die heute noch erhaltenen Gebäude werden für sieben verschiedene Museen genutzt:[1]
- Museum für Manuskripte
- Naturkundemuseum
- Archäologisches Museum
- Museum über die antike Stadt Paykent
- Historisches Museum I (von der Antike bis zum 15. Jahrhundert)
- Historisches Museum II (vom 16. Jahrhundert bis 1920)
- Münzenmuseum
Literatur
- Klaus Pander: Ark. In: Zentralasien. 5. aktualisierte Auflage. DuMont Reiseverlag, 2004, ISBN 3-7701-3680-2, Kapitel Buchara, die Edle, S. 147 ff. (DuMont Kunstreiseführer).
- Bradley Mayhew, Greg Bloom, John Noble, Dean Starnes: Ark and around. In: Central Asia. 5. Auflage. Lonely Planet, 2010, ISBN 978-1-74179-148-8, Kapitel Bukhara, S. 261 f.
- Alexej Arapow: Buchara. Meisterwerke von Zentralasien. SMI-ASIA, Taschkent 2015, ISBN 978-9943-17-073-5, S. 96 bis 98.
- Alexey Arapov: Die historischen Denkmäler Usbekistans. Taschkent·Samarkand·Buchara·Chiva·Shahrisabz. SMI-ASIA, Taschkent 2016, ISBN 978-9943-17-075-9, Buchara, S. 55.
Weblinks
- Ark-Zitadelle, Buchara bei Advantour
- Djami Moschee, Buchara bei Advantour
- Die Festung Ark bei Doca Tours
- Ark bei Lonelyplanet (englisch)
- Eintrittsgebühr für die Ark Zitadelle bei Global Connect (englisch)
- Zitadelle Ark, Buchara bei Adras Travel
Einzelnachweise
- Zitadelle Ark - Sehenswürdigkeiten Buchara - Adras Travel. In: Adras Travel – Reiseanbieter in Zentralasien. Abgerufen am 15. November 2021.